Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer steht derzeit massiv in der Kritik. Mehrere Politspitzen haben bereits offen seinen Rücktritt gefordert. Dieser ist für Politikberater Thomas Hofer unausweichlich, wie er am Mittwochabend in der "ZiB2" betonte. Mahrer selbst gibt sich derzeit noch kämpferisch.
Auslöser für die Diskussion um die Personalie Mahrer waren Gehaltserhöhungen um 4,2 Prozent für die Mitarbeitenden in der Wirtschaftskammer. Inzwischen richtet sich der Zorn mehr auf die Entlohnung der Spitzenfunktionäre bzw. die jüngsten starken Erhöhungen dieser Gagen. Im Zentrum der Kritik steht Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer. Am Mittwoch folgte der bisherige Gipfel – mehrere Rücktrittsforderungen aus ÖVP-Kreisen.
Hofer sieht baldigen Abgang kommen
Am Mittwochabend analysierte Politberater Thomas Hofer in der „ZiB2“ des ORF die sich zuspitzende Lage. Er glaube nicht, dass sich das für Mahrer noch ausgehe und rechnet mit einem baldigen Rückzug. Die deutlichen Rücktrittsforderungen bezeichnete er als außergewöhnlich und bislang einzigartig in der österreichischen Politik.
Deutliche Kritik aus der ÖVP
Niederösterreichs Landeshauptfrau und ÖVP-Landesparteichefin Johanna Mikl-Leitner hatte von einem "Frontalschaden" gesprochen. Noch deutlicher war Tirols Kammerchefin Thaler (ÖVP) geworden, die einen "klaren Schritt" Mahrers verlangte. Die Ereignisse der vergangenen Woche hätten "massiv Vertrauen zerstört", hielt die Tirolerin fest. Auch die oberösterreichische Wirtschaftskammerpräsidentin Hummer, die auch schon in der Vorwoche "die dilettantische Kommunikation und völlig glücklose Aktion" rund um die Bezügeerhöhung kritisiert hatte, sagte im ORF: "Meine Meinung ist, dass wir einen Neustart brauchen, dass (Harald, Anm.) Mahrer trotz vieler Verdienste in der Vergangenheit jetzt den Weg frei machen sollte."
Gehaltserhöhungen traten Debatte los
Ihm wird einerseits vorgeworfen, dass er nach der Kritik an einer Erhöhung der KV-Gehälter in der Kammer die Verschiebung dieser Maßnahme um sechs Monate öffentlich als Halbierung dargestellt habe. Andererseits wird ihm persönlich die Kumulierung von Einkommen aus WKÖ, Wirtschaftsbund, dessen Chef er ist, und Nationalbank, wo er Präsident ist, vorgehalten. Sein Versuch, durch das Ausscheiden aus der OeNB-Funktion Druck herauszunehmen, ging schief, der allgemeine Tenor ist, dass es Konsequenzen in der WKÖ braucht.
(Quelle: salzburg24)




