Insolvenz

Benko-Firmen kassierten 18,7 Mio. Euro Corona-Hilfen

Veröffentlicht: 05. März 2024 06:57 Uhr
Mindestens 18,7 Mio. Euro an Corona-Hilfen haben die Unternehmen von René Benko während der Pandemie erhalten. Damit dürfte eine von der EU-Kommission festgelegte Höchstgrenze überschritten worden sein.
SALZBURG24 (AG)

Die Unternehmen, die Investor René Benko zugerechnet werden können, haben während der Corona-Pandemie durch die Covid-Finanzierungsagentur COFAG mindestens 18,7 Mio. Euro erhalten. Das ergibt sich aus Zahlen aus dem Transparenzportal des Finanzministeriums.

Für Christian Hafenecker, FPÖ-Fraktionsführer im COFAG-Untersuchungsausschuss, ist das mehr als erlaubt, die von der EU-Kommission festgelegte Grenze für Unternehmensverbünde von 14 Mio. Euro sei damit überschritten.

Am meisten Corona-Hilfen für Kika/Leiner 

Die meisten COFAG-Förderungen erhalten hat laut der Aufstellung aus öffentlichen Daten die Kika/Leiner-Gruppe, bestehend aus der KIKA Möbel-Handelsgesellschaft m.b.H., der Leiner & kika Möbelhandels GmbH sowie den zugehörigen Gastronomiebetrieben LeiKi Gastro Alpha GmbH und LeiKi Gastro Beta GmbH. Konkret beläuft sich die Summe für diese Unternehmen in den Jahren 2020 bis 2023 auf rund 9,1 Mio. Euro.

Millionenförderungen für Benko-Firmen

Aber auch weitere Unternehmen im Umfeld der Signa-Gruppe erhielten in diesem Zeitraum COFAG-Förderungen: Darunter das Hotel Park Hyatt in Wien, das in zwei Jahren rund 4,8 Mio. Euro erhielt. Das Hotel am Belvedere bekam eine Unterstützung von rund 3,7 Mio. Euro. Das „Chalet N“ (LS Luxury Collection GmbH), eine Luxusunterkunft in Lech, erhielt von 2020 bis 2023 1,1 Mio. Euro an Förderungen.

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Mit den Förderungen könnte eine Grenze überschritten worden sein – je nachdem, ob man Benkos Beteiligungen als Unternehmensverbund sieht oder nicht. Die Europäische Kommission hatte der Republik Österreich 2022 nämlich mitgeteilt, dass zur Ermittlung der Obergrenzen für finanzielle Maßnahmen der gesamte Unternehmensverbund maßgebend ist. Der Höchstbetrag – Umsatz- und Verlustersatz zusammengerechnet – liegt bei knapp über 14 Mio. Euro.

Signa-Konkurs kostet mindestens 50 Mio. Euro

Die FPÖ will ab Mittwoch die Auskunftspersonen im U-Ausschuss mit diesen „Unregelmäßigkeiten“ konfrontieren, wie Fraktionsführer Hafenecker ankündigte. Er erwartet sich auch eine „Klarstellung“ von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), welche Zahlungen in welchem Ausmaß an die betroffenen Unternehmen geflossen sind. Hafenecker will überdies wissen, ob neben Kika-Leiner bei anderen Unternehmen der Signa-Gruppe Steuerstundungen offen sind. Inklusive dieser koste der Konkurs der Signa-Gruppe bereits rund 50 Mio. Euro.

Auch generell spart Hafenecker vor Beginn der Befragungen im U-Ausschuss nicht mit Kritik an der COFAG. Die Regierung habe damit eine „Black Box ohne parlamentarische Kontrolle“ eingerichtet. Für mutmaßliche Spender der ÖVP sei zudem eine „Fast Lane“ geschaffen worden, um schnell zu Förderungen zu kommen.

(Quelle: apa)

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