Honig gehört zu den meistgefälschten Lebensmitteln. Zwar sollen EU-weite Stichproben solche Fakes erkennen, aber die Fälscher erfinden immer neue Methoden. Herkömmliche Tests haben oft keine Chance. Ein neuer Test könnte das jetzt ändern, wie am Montag in der ORF-Sendung "konkret" vorgestellt wurde.
31 Gläser wurden mit einer Umwelt-DNA-Forensik-Analyse getestet – das alarmierende Ergebnis: 23 von 31 Honigproben sollen gefälscht sein und hauptsächlich billigen Zuckersirup enthalten.
"Konsumenten scheinbar zum Narren gehalten"
Der Test hat das DNA-Profil des Honigs aus österreichischen Supermärkten analysiert und untersucht, ob es sich dabei um echten Honig handelt. Es sei der bisher erste Einsatz dieser neuen Testmethode gewesen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert Minister Johannes Rauch (Grüne) auf, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) anzuweisen, umgehend behördliche Tests durchzuführen. Supermärkte und große Honigabfüller sollten rasch zur Aufklärung beitragen und Proben von Produkten aus ihren Lagern und Regalen ziehen.
"Konsumentinnen und Konsumenten werden scheinbar im großen Stil zum Narren gehalten. Laut den neuen Testergebnissen wird uns Honig verkauft, der zum Teil nur Billig-Zuckersirup enthält“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Sebastian Theissing-Matei. Die Fälschungen könnten schon viel länger am Markt, bisher jedoch unentdeckt geblieben sein. Ein vergleichbarer Honig-Test aus deutschen Supermärkten hatte bereits im Herbst ähnliche Ergebnisse gezeigt. Bei denen im Test als gefälscht eingestuften Honigen handelte es sich laut Greenpeace ausschließlich um importierte Produkte.
Nach den Honig-Testergebnissen in Deutschland hat der Handelskonzern Spar am Dienstag eine große Untersuchung der Eigenmarken ankündigt. Die sieben Spar-Honige, die Import-Honig aus Europa enthalten, wurden – bis die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen – aus den Regalen genommen.
Tipps für den Honigkauf
- Auf dem Etikett sollte „Herkunftsland Österreich“ stehen. Die bloße „Abfüllung in Österreich“ gewährleistet nach dieser Untersuchung nicht, dass kein Zuckersirup beigesetzt ist.
- Einkauf ab Hof bei einem heimischen Imkerbetrieb. Die Bestäubungsleistung der Bienen gewährleistet die Sicherheit der heimischen Nahrungsmittelversorgung.
- Ein scheinbar günstiger Preis unter 8 Euro pro halbem Kilogramm ist verdächtig.
- Achtung: Rot-weiß-rote Fähnchen oder andere Symbole sagen nichts über die tatsächliche Herkunft aus.
(Quelle: salzburg24)