Nach einem Überschreiten des Höhepunkts und einer "klaren Abflachung der Dynamik" gingen die Prognosen davon aus, dass Lockerungen keinen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen und damit auf die Belastung der Intensivmedizin hätten, heißt es in einem "Ad-hoc-Executive Report".
Gecko-Prognose vor Corona-Gipfel
Die Regierung hatte die Experten und Expertinnen vor dem Bund-Länder-Gipfel um eine Einschätzung gebeten, welchen Einfluss Öffnungsschritte auf den weiteren Verlauf der epidemiologischen Kurve ab Überschreiten des Peaks haben. Die aktuellen Modelle, die auch die Subvarianten BA1/BA2 inkludieren, würden zeigen, dass frühere Öffnungsschritte zu höheren Fallzahlen führen können, wird in der knappen Stellungnahme angemerkt.
Lockerungen nach Höhepunkt "sehr gut möglich"
Im Anstieg würden Lockerungen die Dynamik zwar bestärken, nach dem Überschreiten des Peaks seien diese aber "sehr gut möglich", schreibt Gecko in der Stellungnahme. Das liege unter anderem daran, dass die gemessene Dynamik der realen Dynamik um etwa eine Woche nachhinke, nach einem Peak also eine "rasche Abnahmedynamik" bestehe. Die Dynamik der Varianten BA1 und BA2 sollten jedenfalls getrennt betrachtet werden, lautet eine weitere Empfehlung.
Entscheidung über Aus für Gratis-Tests?
Der für morgen angesetzte Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern könnte auch ein Ende der Gratis-Tests mit sich bringen. Zuletzt hat sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Rande eines Schweiz-Besuchs für ein Ende ausgesprochen. Wann dies sein könnte, ist aber Verhandlungssache. Und auch weitere Lockerungen könnten beschlossen werden.
Die weiteren Lockerungen betreffen vorwiegend Gastronomie und Hotellerie. Die Sperrstunden etwa könnte fallen.
Entscheidend in der Frage um die Corona-Tests könnte auch der Standpunkt des Krisenstabes Gecko sein, dessen schriftliche Expertise beim Gipfel erwartet wird.
Unterschiedliche Meinungen aus Ländern
Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte zuletzt Beratungen zur Teststrategie in Aussicht gestellt. Derzeit beschäftige man sich intensiv mit deren Evaluierung und Überarbeitung, sagte er. Beim Bund-Länder-Gipfel soll nun das weitere Vorgehen besprochen werden. In den Bundesländern ist die Haltung gegenüber den Gratis-Tests divers. So sprach sich etwa Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) für deren Ende aus, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verteidigte hingegen die Strategie.
Fragenkatalog an Gecko
Ein gewichtiges Wort dürfte am Mittwoch das Beratungsgremium Gecko sprechen. Laut APA-Informationen hat das Bundeskanzleramt zum Einholen der Expertise einen Fragenkatalog an die dort vertretenen Expertinnen und Experten übermittelt. Die Antworten sollen beim Gipfel als Grundlage für diverse Entscheidungen dienen. Dabei geht es nicht nur um die Tests, sondern auch um etwaige weitere Öffnungsschritte, die für den 19. Februar in Aussicht gestellt wurden.
Kritik an Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen
Unterdessen äußern sich mehrere Mitglieder von Gecko skeptisch gegenüber der Aufhebung der Maskenpflicht am Sitzplatz an den Schulen. Rotkreuz-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik schrieb etwa auf Twitter, dass er sich nicht dafür ausgesprochen habe. Als "gelinde, günstige und effektive Mittel" zur Vermeidung von Infektionen empfehle er, Masken bis Ostern in Innenräumen zu verwenden. Auch der Virologe Andreas Bergthaler und der Simulationsforscher Niki Popper teilten auf Twitter mit, dass sie die Maßnahme nicht befürwortet hätten.
Pressekonferenz nach Corona-Gipfel
Stattfinden soll der Gipfel am Mittwoch nach der Ministerrats-Sitzung am Vormittag. Wie gewohnt will die Regierung gemeinsam mit der Gecko-Spitze danach die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz informieren. SALZBURG24 wird umfassend und LIVE berichten.
(Quelle: apa)