Mails zu Ibiza-Affäre

Daten weisen zu ÖVP-Provider

Veröffentlicht: 17. Juni 2019 18:01 Uhr
Die angebliche belastenden – und laut ÖVP gefälschten – E-Mails zur Ibiza-Affäre liegen dem Onlinemedium "EU-Infothek" vor. Wie die ÖVP bestätigte, kam die Anfrage von dieser Plattform, die mehrmals über die Hintergründe des Ibiza-Videos berichtet hatte. Bestätigt hat die Partei auch, dass der Hosting-Provider, auf den die technischen Daten der E-Mails verweisen, für die ÖVP arbeitet – aber erst seit 2019.

In der von der ÖVP zum Beleg für eine Fälschung vorgelegten Deloitte-Stellungnahme heißt es unter anderem, dass die in den E-Mails angeführte IP-Adresse (92.51.182.1) auf hosteurope.de und nicht auf wien.oevp.at registriert ist. Der Wiener IT-Unternehmer und Blogger Michael Eisenriegler hat am Montag via Twitter aber darauf hingewiesen, dass die tatsächliche IP-Adresse der Wiener ÖVP (92.51.182.37) zum selben Adressbereich gehört.

EU-Infothek will Fälschung zuerst ausschließen

Die ÖVP bestätigte auf APA-Anfrage, dass hosteurope.de für die ÖVP Wien tätig ist. Dies allerdings erst seit Inbetriebnahme der neuen Internet-Adresse (https://neuevolkspartei.wien) im Mai 2019 – die angeblichen ÖVP-E-Mails sollen aus dem Jahr 2018 stammen. Außerdem stehe hinter dieser Adresse nur Webserver aber kein Mailserver. Laut einer Abfrage beim österreichischen Internet-Registrierungsservice nic.at ist auch die persönliche Seite von Kurz (sebastiankurz.at) bei Host Europe registriert.

Die Plattform EU-Infothek hat sich am Montag indessen als jenes Medium geoutet, das bei der ÖVP wegen der angeblich belastenden E-Mails angefragt hat. Über den Inhalt berichten werde man aber erst, wenn eine Fälschung ausgeschlossen werden könne, hieß es dazu.

Ungereimtheiten bei ÖVP-Mails

Der Inhalt der E-Mails ist nicht bekannt. Laut VP-Angaben legen sie nahe, dass Parteichef Sebastian Kurz und sein Vertrauter Gernot Blümel bereits 2018 über das Video informiert waren. Die ÖVP spricht von einer Fälschung und sieht sich durch eine datenforensische Untersuchung der Beratungsfirma bestätigt. In der diesbezüglich veröffentlichten Stellungnahme werden allerdings zwar Ungereimtheiten aufgezeigt – der explizite Hinweis, dass es sich bei den Mails um eine Fälschung handelt, findet sich darin aber nicht.

(Quelle: apa)

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