Vor Innenministerium

Demos gegen Abschiebungen in Wien

Demonstration anl. der aktuellen Abschiebepolitik der Regierung am Donnerstag, 28. Jänner 2021 in Wien.
Veröffentlicht: 29. Jänner 2021 07:45 Uhr
Die Abschiebungen dreier Schülerinnen und auch das Vorgehen der Polizei gegen eine nächtliche Protestaktion wurden Donnerstagabend bei Demonstrationen in Wien heftig kritisiert.

Trotz teils starkem Regen folgten mehr als 1.000 Menschen einem Aufruf von SPÖ-Jugend- und Frauenorganisationen und protestierten vor dem Innenministerium gegen "unmenschliche Abschiebepraktiken und die unverhältnismäßige Polizeigewalt". Zuvor war schon die ÖVP-Zentrale Ziel einer Protest-Demo.

Lautstarke Kritik an Abschiebepolitik

In der Lichtenfelsgasse ließen - nach Aufrufen des KPÖ-Bündnisses LINKS oder der Autonomen Antifa in den Sozialen Medien - mehrere hundert Menschen die ÖVP lautstark ihre Kritik an der Abschiebepolitik hören, darunter auch Klassenkollegen einer abgeschobenen Schülerin. Sie wanderten anschließend zu einer weiteren (von u.a. der Sozialistischen Jugend, der Junge Generation in der SPÖ, den SPÖ-Frauen, Volkshilfe und der "Plattform für eine menschliche Asylpolitik" organisierten) Kundgebung vor dem Innenministerium am Minoritenplatz.

Kritik an Polizeieinsatz

Dort wurde weiter friedlich - laut Polizei gab es keine Zwischenfälle - gegen die Abschiebung von drei Schülerinnen und ihrer Familien nach Georgien bzw. Armenien bzw. Abschiebungen generell protestiert. Unter dem Motto "Abschiebungen stoppen - Nehammer muss weg" wurde vor dem Amtssitz Karl Nehammers (ÖVP) aber auch das Vorgehen der Polizei bei der Auflösung einer Sitzblockade vor dem Abschiebezentrum in Wien-Simmering in der Nacht kritisiert.

"Diese Verhältnismäßigkeit ist absurd"

SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Ruth Manninger hatte schon zuvor in einer Aussendung die Polizeigewalt gegen die vor allem jugendlichen Demonstranten als "völlig überbordend" bezeichnet. "Coronaleugner werden beim Brechen der Covid-Maßnahmen freundlich begleitet. Jugendliche, die sich friedlich gegen die unmenschliche Abschiebung einer Freundin einsetzen, bekommen es mit der WEGA und scharf gemachten Hunden zu tun. Diese Verhältnismäßigkeit ist absurd", schloss sich SJ-Vorsitzender Paul Stich an.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

18.02.2025
Radikalisierung im Internet

TikTok-Verbot nach Villach-Attentat gefordert

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken