Courtney Bolstad vom Altersforschungszentrum Birmingham im US-Bundesstaat Alabama und seine Co-Autoren aus 16 Ländern – darunter die Wiener Psychologin Brigitte Holzinger, Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin – haben kürzlich eine Studie im "Journal of Sleep Research" veröffentlicht. Insgesamt nahmen an der Untersuchung im Rahmen eines Covid-19-Schlafforschungsprojektes 15.854 Personen im Alter zwischen 18 und 99 Jahren teil.
Das mittlere Alter der Teilnehmer:innen lag bei rund 42 Jahren. 69,9 Prozent der Befragten waren Frauen. Das Sample aus Österreich umfasste 798 Personen. Sie sollten angeben, ob sie aktuell (2021) Traumerinnerungen und/oder Albträume hätten und wie dies 2019 (vor der Pandemie) gewesen sei. Als häufig wurden in Erinnerung gebliebene Traumepisoden einmal wöchentlich oder öfter qualifiziert. Das gleiche galt für Albträume.
Die Hauptergebnisse für alle Befragten fassten die Autoren so zusammen: "Wöchentlich oder öfter hatten im Jahr 2021 54 Prozent der Teilnehmer eine Erinnerung an Träume. Das waren um 2,9 Prozentpunkte mehr als 2019 (51,1 Prozent; Anm.). 2021 war das in Brasilien mit 68,3 Prozent am häufigsten der Fall, am seltensten in Deutschland (39,1 Prozent)."
Österreich-Ergebnisse von Studie über Träume
Für Österreich wurde ein Anteil von 60 Prozent der Befragten mit häufigen Erinnerungen an Traumepisoden nach dem Aufwachen im Jahr 2021 erhoben. Für das Jahr 2019 berichteten 56,1 Prozent von solchen Erfahrungen.
Auch bei der Häufigkeit von Albträumen zeigte sich eine Veränderung. In dem gesamten Sample wurden wöchentlich oder häufiger Albträume von elf Prozent der Teilnehmer:innen im Jahr 2021 berichtet. Das waren um 4,1 Prozentpunkte mehr als 2019 (6,9 Prozent). In Österreich berichteten 2021 13,7 Prozent der Studienteilnehmer:innen von einer aktuellen Häufigkeit von Albträumen (einmal wöchentlich oder öfter). Für 2019 gaben sie eine Häufigkeit von 5,8 Prozent an. Brasilien hatte den höchsten Wert mit 19 Prozent im Jahr 2021, am geringsten war der Anteil in Israel (3,4 Prozent).
Zumindest was die Erinnerung an "durchlebte" Traumepisoden betraf, zeigte sich eine Abhängigkeit von der Schlafdauer. Am höchsten waren in dem gesamten Sample die Werte bei mehr als neun Stunden Schlaf (71,4 Prozent/2021; weniger als sechs Stunden: 51 Prozent). Seltener Albträume hatten hingegen Menschen mit einer durchschnittlichen Schlafdauer von sechs bis neun Stunden.
(Quelle: apa)