Pauken statt Plantschen

Ein Fünftel der Schüler:innen braucht auch in Sommerferien Nachhilfe

Veröffentlicht: 06. August 2024 08:12 Uhr
Pauken statt plantschen heißt es für ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien. Laut AK-Studie brauchen 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen Nachhilfe. Wer keines der Gratis-Angebote nutzt, zahlt im Schnitt fast 300 Euro.

In Österreich braucht nicht nur unterm Schuljahr ein guter Teil der Kinder und Jugendlichen Lernunterstützung, auch in den Sommerferien kommt jeder und jede Fünfte nicht ohne Nachhilfe aus. Das zeigt eine Zwischenbefragung von Foresight (vormals SORA) im Rahmen der Schulkostenstudie der Arbeiterkammer (1.021 Eltern mit 1.277 Schulkindern, Schwankungsbreite 2,1 Prozentpunkte). 14 Prozent nehmen trotz Gratis-Angeboten von NGOs und der Sommerschule bezahlte Nachhilfestunden.

Nachhilfe nach Schulstufen

Über alle Schularten hinweg brauchen der Befragung zufolge 22 Prozent im Sommer Nachhilfe, unter AHS-Schülern sind es 31 Prozent und bei jenen, die zum Zeitpunkt der Befragung Anfang Juni eine Volksschule besucht haben, 16 Prozent. Unterm Schuljahr lag der Wert laut AK-Schulkostenstudie zuletzt bei 30 Prozent. Für bezahlte Sommernachhilfe fallen für Eltern laut Befragung im Schnitt Kosten von rund 290 Euro an.

AK fordert mehr Ganztagsschulen

Für die Arbeiterkammer werden Eltern damit in den durch externe Kinderbetreuung und Feriencamps ohnehin schon teuren Sommerferien zusätzlich belastet, Alleinerziehende würden durch die Kosten besonders stark getroffen. "Schule muss in der Schule stattfinden - und nicht am Küchentisch oder in teuren Nachhilfeinstituten", betont Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung der AK Wien, in einer Stellungnahme.

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Schulen müssten so organisiert und ausgestattet werden, dass das Üben und Lernen in der Schule ausreiche, fordert sie einmal mehr "mehr gute Ganztagsschulen" und einen Sozialindex zu Finanzierung, über den Standorte mit besonderen Herausforderungen mehr Ressourcen bekommen.

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Gemeinden sollen besser unterstützt werden

Außerdem verlangt Erdost bei der Ferienbetreuung mehr Unterstützung für die personell und finanziell oft überforderten Gemeinden. Mit niederschwelliger Förderung soll sichergestellt werden, dass Kinder unabhängig vom Geld der Eltern Freizeitförderung bekommen. Für armutsgefährdete Familien und Alleinerziehende pocht die AK neben zielgerichteten Unterstützungsangeboten wie Ferien- und Lerncamps zudem einmal mehr auf eine Anhebung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe und der staatlichen Unterhaltsgarantie.

(Quelle: apa)

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