Denn dieser ist starken Strahlungsausbrüchen seines Sterns ausgesetzt. Der Proxima Centauri b (PCb) genannte Planet umkreist seinen Stern in einem Abstand von sieben Millionen Kilometern. Die mittlere Entfernung zwischen Erde und Sonne beträgt mehr als 20 mal so viel. Trotz der relativen Nähe zu seinem Stern, dürfte sich PCb in der sogenannten habitablen Zone befinden, in der die Temperaturen die Existenz von flüssigem Wasser erlauben - was als Voraussetzung für Leben angesehen wird. Das ist möglich, weil Proxima Centauri ein roter Zwergstern ist, der deutlich leichter und dunkler ist als unsere Sonne.
Strahlungsausbrüche auf Exo-Planet
Der rund vier Lichtjahre von der Sonne entfernte Proxima Centauri ist allerdings ein sehr aktiver Stern mit phasenweise starken Strahlungsausbrüchen. Damit genügend Wasser auf der Oberfläche von PCb vorhanden sein könnte, müssten Kometen ausreichend Wasser zu dem Planeten gebracht haben, zeigen Simulationen von Wissenschaftern der Universitäten Wien und Abu Dhabi. Ihre Ergebnisse wurden im Fachjournal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" veröffentlicht.
Kometen als Quelle für Wasser
Nach derzeitigem Wissensstand sind Kometen eine wesentliche Quelle von Wasser auf Planetenoberflächen. Durch die Wanderungen der Himmelskörper kommt es zur Verteilung des Wassers in Sternensystemen. Wie relevant dieser "Wassertransport" für PCb ist, haben die Wissenschafter in ihrem Computermodell simuliert. Sie berücksichtigten dabei nicht nur einen möglichen zweiten Planeten um Proxima Centauri, sondern auch den Einfluss des Doppelsterns Alpha Centauri, der mit Proxima ein Dreifachsternsystem bildet.
30 Erdozeane an Wasser
"Wir konnten zeigen, dass die Kometeneinschläge auf Proxima Centauri b über einen Zeitraum von zwei Millionen Jahren eine Masse von bis zu 30 Erdozeanen an Wasser liefern können", erklärte Richard Schwarz vom Institut für Astrophysik der Uni Wien in einer Aussendung. Beobachtungen lieferten bereits Hinweise auf die Existenz von Kleinkörpern im inneren Bereich des Proxima-Systems. Dabei könnte es sich um Planetoide oder einen Teil jener Kometen handeln, die als Wasserreservoir für PCb in Frage kämen.
(APA)
(Quelle: apa)