Nach einer relativ ruhigen Nacht sind die Feuerwehren am Montag in Oberösterreich wieder in Alarmbereitschaft. Neuerlich intensive Niederschläge lassen die Pegel wieder ansteigen. „Aktuell beobachten wir die Lage und warten auf eine mögliche zweite Welle“, sagte der Sprecher des Landes-Feuerwehrkommandos, Markus Voglhuber. Wenn die Schneefallgrenze nach oben geht, wird mit einer Zuspitzung der Lage gerechnet.
Am Vormittag standen 40 Feuerwehren mit rund 600 Einsatzkräften in Oberösterreich bei Pump- und Sicherungsarbeiten im Einsatz – parallel zum normalen „Tagesgeschäft“, so Voglhuber. Auch Aufräumarbeiten werden bereits durchgeführt.
10.000 Floriani in OÖ im Unwetter-Einsatz
Seit Beginn der Unwetter standen in Oberösterreich rund 10.000 Feuerwehrleute im Einsatz und leisteten insgesamt rund 18.000 Arbeitsstunden, zog das Landesfeuerwehrkommando zu Mittag eine erste Zwischenbilanz. 1.500 Einsätze wurden bewältigt, großteils handelte es sich um Pump- sowie Sicherungsarbeiten an Gebäuden und auf Verkehrsflächen. 250 Feuerwehrleute sowie 45 Einsatzfahrzeuge und Sondergeräte aus Oberösterreich sind zudem in Niederösterreich im Einsatz.
30-jährliches Hochwasser in OÖ erwartet
Die wieder intensiver werdenden Niederschläge lassen die kleineren und mittleren Gewässer in Oberösterreich am Montag im Laufe des Nachmittags bzw. der Nacht ansteigen. Dabei seien die Gewässer im unteren Mühlviertel wie Aist und Naarn derzeit auch noch hoch, sagte Peter Kickinger vom Hydrografischen Dienst des Landes Oberösterreich. Das lasse bis zu 30-jährliche Hochwässer und erneut Überflutungen erwarten.
Im Video die Situation vom Sonntagnachmittag in Steyr:
Starke Niederschläge erwartet
Auch im Innviertel sind teilweise höhere Niederschläge prognostiziert. „Salzach, Inn, Traun, Enns und auch Donau sind derzeit rückläufig, steigen aber wieder ähnlich an wie am Sonntag“, so Kickinger, wobei das Maximum für Dienstagmittag erwartet werde. Die Flüsse aus dem Alpenvorland bringen eine höhere Wasserführung auch durch die Schneeschmelze, da die Schneefallgrenze von 1.000 auf 2.000 Meter steigt.
Geosphere Austria erwartete für Oberösterreich bis Montag Mitternacht Regenmengen von 20 bis 50 Millimeter, im gesamten Gebirge bis zu 70 Millimeter, bevor sich der Niederschlag in der Nacht abschwächen sollte. Am Dienstag soll es mit dem Starkregen und auch der Regenwarnung vorbei sein.
Die Feuerwehren appellieren weiterhin, sich von Wildbächen, Fließgewässern, überfluteten Flächen sowie Unterführungen fernzuhalten und nicht nötige Autofahrten und Outdoor-Aktivitäten zu vermeiden. Die eigenen vier Wände solle man schützen, indem man Fenster und Dachluken geschlossen hält und gefährdete Objekte mit Sandsäcken sichert.
AK hilft Hochwasser-Betroffenen mit bis zu 3.000 Euro
Indes bietet die Arbeiterkammer Oberösterreich ihren Mitgliedern, die vom Hochwasser betroffen sind, eine finanzielle Unterstützung an, die nicht zurückbezahlt werden muss. Die Höhe der finanziellen Hilfe ist nach Schadenssumme gestaffelt und geht von 500 bis 3.000 Euro. Ansuchen können ab sofort direkt über die AK-Homepage ooe.arbeiterkammer.at gestellt werden. Voraussetzung ist eine AK-Mitgliedschaft und Unterstützung aus dem Katastrophenfonds des Landes. „Unsere Unterstützung wird einmalig pro Haushalt für Schäden am Hauptwohnsitz gewährt“, so Präsident Andreas Stangl.
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(Quelle: apa)