Corona-Krise

FPÖ spricht sich gegen "Big Data" aus

ABD0045_20200326 - WIEN - ÖSTERREICH: FPÖ-Parteichef Norbert Hofer im Rahmen einer Pressekonferenz zu "Coronavirus und Aktuelles" am Donnerstag, 26. März 202 in Wien. - FOTO: APA/HERBERT P. OCZERET - CoronaBKA2020

Veröffentlicht: 27. März 2020 12:48 Uhr
Die FPÖ lehnt "Big Data" - also die Verwendung und Auswertung riesiger Datenmengen durch komplexe Technologien - im Kampf gegen die Corona-Pandemie ab. Parteichef Norbert Hofer warnte am Freitag vor einem "Umbau zum Überwachungsstaat". ÖVP und Grüne dürften die Krise nicht zum Anlass nehmen, um diesen "mehr als bedenklichen Schritt" zu setzen. Auch die SPÖ zeigt in Sachen "Big Data" skeptisch.

"Das ist eine hochgradig ideologische Frage", meinte Hofer zur von der Regierung ins Spiel gebrachten Kontrolle der Ausbreitung des Virus durch "Big Data". Die Freiheitlichen würden, wie dies auch im Parteiprogramm stehe, "keinen Millimeter" von der grundsätzlichen Ablehnung einer Totalüberwachung abweichen, denn: "Big Data ist - egal in welchem Zusammenhang - mit den Eckpfeilern unserer Gesinnung unvereinbar."

Hofer ortet "massiven Eingriff in Grundrechte"

"Das Missbrauchen der derzeitigen Krise für das Abgreifen von persönlichen Daten ist ein massiver Eingriff in der Grundrechte", findet Hofer. "Wir werden genau darauf achten, ob für die Nationalratssitzungen in der nächsten Woche entsprechende Gesetzesänderungen von den Regierungsparteien vorbereitet werden, die diesen Überwachungsstaat ermöglichen." Man habe bisher alle Maßnahmen im Parlament mitgetragen. Dies sei aber eine "eine rote Linie, die wir mit Sicherheit nicht überschreiten werden".

Kritik an "Big Data"

Auch die SPÖ zeigt sich beim möglichen Einsatz von "Big Data" gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie skeptisch. Für Parteichefin Pamela Rendi-Wagner ist dies "eine äußerst sensible Thematik", sie verlangte am Freitag die Einsetzung einer Task Force mit Vertretern der Opposition, der Datenschutzbehörde und Verfassungsrechtsexperten.

"Big Data" könne wesentliche Eingriffe in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger bedeuten, meinte Rendi-Wagner. "Gerade in Zeiten der Krise muss mit unseren Grund- und Freiheitsrechten sorg- und achtsam umgegangen werden." Es gehe um eine seriöse und vorsichtige Abwägung zwischen dem Schutz der Gesundheit und dem Wahren der Freiheitsrechte. Eine Nicht-Einbindung der Opposition bei diesem Thema wäre für die SPÖ-Obfrau das Gegenteil eines nationalen Schulterschlusses.

(Quelle: apa)

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