Im August 2024

Geplanter Anschlag auf Swift-Konzerte in Wien: Verdächtiger schuldfähig

Veröffentlicht: 14. Jänner 2025 13:16 Uhr
Im Fall des geplanten Anschlags auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien ist der Hauptverdächtige laut einem Gutachten voll schuldfähig. Der 19-Jährige hatte zuvor behauptet, er würde Stimmen hören. Eine Verbindung zum IS leugnet er indes.

Der Hauptverdächtige eines geplanten Anschlags auf ein Konzert von Taylor Swift in Wien ist laut einem kürzlich veröffentlichten Gutachten voll schuldfähig. Der 19-Jährige, der im vergangenen Sommer die Durchführung eines Terrorakts geplant haben soll, hatte während seiner Einvernahme angegeben, unter Halluzinationen zu leiden und „Stimmen zu hören“.

"Der Sachverständige hat keine Hinweise gefunden, dass bei dem Beschuldigten Schuldausschließungsgründe vorliegen", bestätigte Nina Bussek, die Sprecherin der Anklagebehörde, Dienstagmittag auf APA-Anfrage. Der 19-Jährige, gegen den wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt wird, sitzt seit einem halben Jahr wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft.

Indes sind die Ermittlungen gegen die beiden Beschuldigten im Swift-Verfahren noch nicht abgeschlossen. Zuletzt hatten neue Handy-und Chat-Auswertungen den Hauptbeschuldigten massiv belastet. Außerdem legte das Bundeskriminalamt einen Bericht vor, demzufolge der 19-Jährige aus Ternitz (Bezirk Neunkirchen) zu Hause aus Alltagschemikalien - schwefeliger Säure mit einer Konzentration von 4,1 bis 4,5 Prozent, einem acetonhaltigen Nagellackentferner und zwölfprozentigem Wasserstoffperoxyd - explosives Triacetontriperoxid (TATP) hergestellt hatte. "Die Mengen waren aber gering, scheinen jedoch ausreichend zur Herstellung einer Sprengkapsel", ist dem Bericht zu entnehmen.

„Psychische Auffälligkeiten“ bei Verdächtigem

Bereits im September hatte die Jugendgerichtshilfe bei dem Verdächtigen „psychische Auffälligkeiten“ festgestellt. Der junge Mann gestand, ab Jahresbeginn neben Cannabis auch das Antiepileptikum Lyrica missbräuchlich konsumiert zu haben. Das Medikament, das bei neuropathischen Schmerzen und Angststörungen eingesetzt wird, soll bei ihm paranoide Vorstellungen und Halluzinationen verursacht haben.

Seit seiner Inhaftierung wird der 19-Jährige sowohl psychologisch als auch von einem Deradikalisierungsverein betreut. In Gesprächen distanzierte sich der junge Mann von der IS-Terrororganisation und betonte, niemals als Mitglied aktiv gewesen zu sein.

Von der Staatsanwaltschaft Wien wird weiterhin gegen den 19-Jährigen wegen terroristischer Vereinigung, krimineller Organisation und Vergehen gegen das Waffengesetz ermittelt. Ein um zwei Jahre jüngerer Freund gilt als möglicher Komplize. Die beiden bestreiten, einen Terroranschlag im Sinn gehabt zu haben.

(Quelle: apa)

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