Einzigartig in Österreich

Großglockner-Gipfelkreuz unter Denkmalschutz

++ HANDOUT ++ ZU APA0353 VOM 16.2.2024 - Das erste und höchste Gipfelkreuz Österreichs auf dem 3.798 Meter hohen Großglockner steht seit vergangener Woche unter Denkmalschutz. Das hat am Freitag, 16. Februar 2024 die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) mitgeteilt. Im Bild: Blick auf das Gipfelkreuz am Großglockner.

Veröffentlicht: 16. Februar 2024 16:47 Uhr
Das Gipfelkreuz am Großglockner wurde vergangene Woche unter Denkmalschutz gestellt. Das aus dem Jahr 1880 stammende Kreuz ist das einzige unter Denkmalschutz stehende Gipfelkreuz Österreichs.
SALZBURG24 (mem)

Das erste und höchste Gipfelkreuz Österreichs auf dem 3.798 Meter hohen Großglockner steht seit vergangener Woche unter Denkmalschutz. Das hat am Freitag die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) mitgeteilt, die als Betreiberin der bekannten Panoramastraße die Unterschutzstellung durch das Bundesdenkmalamt initiiert hat. Das Kreuz aus dem Jahre 1880 ist damit das einzige unter Denkmalschutz stehende Gipfelkreuz Österreichs.

Erstes Gipfelkreuz nach wenigen Jahren verfallen

Noch am Nachmittag der Erstbesteigung von Österreichs höchstem Berggipfel am 28. Juli 1800 wurde ein erstes Gipfelkreuz auf den Berg gebracht und am Folgetag von vier Zimmerleuten aufgestellt. Aufgrund der exponierten Lage verfiel das Holzkreuz jedoch nach wenigen Jahren. 1879 sicherte sich der Österreichische Alpenklub (ÖAK) anlässlich des 25-jährigen Ehejubiläums von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth den Grund zur Errichtung eines neuen Kreuzes. Am 2. Oktober 1880 wurde das drei Meter hohe und 300 Kilogramm schwere eiserne "Kaiserkreuz" von Bergführern aus Kals am Gipfel aufgestellt.

Kreuz am Großglockner von Blitz aus Verankerung gerissen

Zum 200-jährigen Jubiläum der Erstbesteigung wurde das Glocknerkreuz im Jahr 2000 ins Tal geflogen und restauriert. Im August 2010 wurde es durch Blitzschlag aus seiner Verankerung im Fels gerissen, drohte abzustürzen und musste in einer aufwendigen Aktion neu fixiert werden. Der Zustand des Gipfelkreuzes ist laut Bundesdenkmalamt trotz Blitzeinschlägen und der extremen Ausgesetztheit hervorragend, was vermutlich auch auf die geringere Oxidation in der Höhe zurückzuführen sei.

"Ursprünglich gingen wir davon aus, dass das Gipfelkreuz vom Architekten des Wiener Rathauses, Dombaumeister Friedrich von Schmidt entworfen wurde, da sich Zeichnungen dazu von seiner Hand im Wien Museum erhalten haben. Seine Vorstellungen waren aber aufgrund der Größe und des Gewichts des Kreuzes damals nicht realisierbar", teilte Gerd Pichler vom Bundesdenkmalamt in einer Aussendung der GROHAG mit. Darum entwarf ein Mitglied des Alpenklubs, Hermann Behrendt, eine besondere Konstruktion für das Kreuz, das schließlich aus 60 eisernen Einzelteilen gefertigt wurde. Ein Bauteil durfte nicht schwerer als 16 Kilogramm sein, um das Gipfelkreuz in Einzelteilen auf den Gipfel tragen zu können, wo es zusammengeschraubt und -gesteckt wurde.

Schutzwürdigkeit laut Gutachten gegeben

Pichler bestieg im September 2023 selbst den Großglockner, um das Gipfelkreuz zu begutachten und ein Sachverständigengutachten zu erstellen. Darin kommt er zum Schluss, dass die Schutzwürdigkeit wegen der geschichtlichen, künstlerischen und kulturellen Bedeutung gegeben ist. Der entsprechende Bescheid des Bundesdenkmalamts wurde mit 8. Februar 2024 rechtskräftig. Eigentümer des Gipfelkreuzes ist nach wie vor der ÖAK, dem auch 114 Quadratmeter Gipfelfläche auf Tiroler Seite des Berges und die Erzherzog-Johann-Hütte (3.454 Meter) auf Kärntner Seite des Berges gehören.

(Quelle: apa)

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