Keine Einigung

Grüngas-Gesetz schafft keinen Beschluss vor NR-Wahl

 Innenansicht der EVM GmbH Biogasanlage in Margarethen am Moos (Niederösterreich), aufgenommen am Mittwoch, 30. März 2022
Veröffentlicht: 17. September 2024 20:04 Uhr
Das Grüngas-Gesetz schafft kurz vor der Nationalratswahl keinen Beschluss mehr. Die ÖVP macht kurzfristige, neue Forderungen der SPÖ dafür verantwortlich, heißt es am Dienstag.

Das Erneuerbare Gase Gesetz (EGG), das eine Förderung von Biogas bringen sollte, ist gescheitert. Die Klubobleute der Koalition machten dafür in einer Stellungnahme gegenüber der APA die SPÖ verantwortlich, die zusätzliche Forderungen erhoben habe, die nicht erfüllbar seien. Für einen Beschluss hätte es das Ja von Sozialdemokraten oder Freiheitlichen gebraucht, da es sich um eine Verfassungsmaterie handelt. Diese war schon vor der Sommerpause verfehlt worden.

Zuletzt war geplant worden, das Gesetz in einer Sondersitzung entweder Ende dieser oder Anfang kommender Woche zu beschließen. Voraussetzung dafür wäre eine Verständigung bis zum morgigen regulären Plenum gewesen. Nachdem SP-Chef Andreas Babler im ORF-"Sommergespräch" eine Zustimmung seiner Partei in Aussicht gestellt hatte, war davon ausgegangen worden, dass zumindest die Chance auf eine Einigung besteht.

SPÖ mit neuen Bedingungen in "letzter Minute"

Dies ist nun offenbar nicht mehr der Fall. Wie VP-Klubobmann August Wöginger betonte, habe die SPÖ in letzter Minute neue Bedingungen gestellt. Diese seien heute nicht erfüllbar und darum sei ein Beschluss nicht möglich. Einzelne Bestimmungen des EGG müssten weiterverhandelt werden, um die finanziellen Folgen für die Endverbraucher abzumildern. Die ÖVP stehe auch in Zukunft für Verhandlungen bereit. Selbstverständlich sei das EGG für die ÖVP weiterhin ein wichtiges Anliegen, um den Anteil der Eigenversorgung mit Gas für die Wirtschaft und Haushalte zu erhöhen.

Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer unterstrich, dass man der SPÖ bei den dienstägigen Verhandlungen sehr weit entgegengekommen sei. So habe man sehr strenge Regeln und ein rasches Auslaufen beim Einsatz von Lebensmitteln vorgeschlagen. Das EGG hätte unmittelbar nach Beschluss verhindert, dass neue Anlagen Mais oder andere essbare Pflanzen verwerten. Außerdem habe man zusätzlich das Sicherheitsnetz zum Schutz der Menschen vor Mehrkosten noch enger gestrickt.

Neue Forderungen der SPÖ seien aber in der Kürze der Zeit nicht erfüllbar gewesen: "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich Andreas Babler mit seinen vernünftigen Ankündigungen in der eigenen Partei nicht durchsetzt." Die Sozialdemokratie vergebe damit eine einmalige Chance.

(Quelle: apa)

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