Österreich

Hauseinsturz nach Explosion in Wien war offenbar Selbstmordversuch

Veröffentlicht: 26. April 2014 19:34 Uhr
Die folgenschwere Explosion eines Wohnhauses in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus war offenbar die Folge eines Selbstmordversuchs. Wie die Polizei der APA bestätigte, dürfte das 19-jährige Todesopfer versucht haben, sich durch eine manipulierte Gasleitung das Leben zu nehmen.

Laut Polizeisprecherin Adina Mircioane wurde in der Hand des Opfers, das kurz nach der Bergung starb, auch ein Feuerzeug gefunden.

13 Personen verletzt

Durch die Wucht der Explosion stürzten die beiden oberen Stockwerke des Hauses in der Mariahilfer Straße 182 am gestrigen Samstag ein, neben dem Todesopfer wurden 13 Personen verletzt. Eine Frau (48) wurde erst knapp acht Stunden nach der Explosion aus den Schuttmassen geborgen, sie wurde nur leicht verletzt.

Wodurch die Explosion in dem viergeschoßigen Haus in der Mariahilfer Straße 182 kurz nach 10.00 Uhr ausgelöst wurde, war zunächst nicht bekannt. Die Druckwelle war so stark, dass die beiden oberen Stockwerke zur Hälfte zerstört wurden. Die Wiener Berufsrettung habe zunächst sechs Verletzte sofort in umliegende Krankenhäuser transportiert, berichtete die Rathauskorrespondenz. Nach der Erstversorgung seien auch andere Patienten für weiterführende Untersuchungen in Krankenhäuser überstellt worden. Sie konnten aber bald entlassen werden.

19-Jähriger stirbt an Unfallstelle

Ob sich noch Menschen in den Trümmermassen befanden, war zunächst nicht eindeutig geklärt. Feuerwehrleute versuchten mit Schallortungsgeräten und mit Hilfe von Suchhunden, etwaige Verschüttete zu finden. Dass sich zumindest ein Mensch in dem Gebäude befand, wurde klar, als ein Suchhund anschlug. Durch die enormen Schuttmassen, unter denen der Mann lag, dauerte es geraume Zeit, bis die Feuerwehrleute zu ihm vorgedrungen waren. Noch während Bemühungen in Gang waren, den 19-Jährigen auf der Höhe des zweiten Stocks freizuschaufeln, wurde er von einem Team der Wiener Rettung erstversorgt. In der Nähe, beim Technischen Museum, wartete bereits ein Hubschrauber, um den Mann in ein Krankenhaus zu bringen. Es gelang zwar, den Verletzten auf einer Bahre, die an Seilen an einer Drehleiter hing, zu bergen. Der 19-Jährige starb allerdings unmittelbar darauf.

Frau nach acht Stunden gerettet

Erst später wurde klar, dass sich möglicherweise auch eine Frau in dem Gebäude befand. Darauf deuteten unter anderem Kratzgeräusche hin, die sich allerdings nicht eindeutig zuordnen ließen. Die Einsatzkräfte verwendeten Spezialgeräte inklusive einer Kamera, um die Vermisste zu orten. Zu befürchten war, dass auch sie schwerste Verletzungen erlitten hatte, zumal es zunächst nicht möglich war, zu der 48-Jährigen Sprechkontakt aufzunehmen. Sie wurde unter einer eingestürzten sogenannten Dippelbaumdecke vermutet. Die Feuerwehrleute arbeiteten schließlich mit Hochdruck fast bis 18.00 Uhr, um die Frau zu bergen. Sie hatte in einem Hohlraum überlebt und konnte zu aller Erleichterung normal sprechen und sich bewegen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.

In dem Gebäude waren rund 50 Personen gemeldet. Die Menschen, die ihre Wohnungen verloren, kamen bei Verwandten oder in Ersatzquartieren unter, die von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellt werden. Die Aufräumungsarbeiten in der Mariahilfer Straße waren am frühen Abend noch nicht abgeschlossen. Die Wucht der Explosion war so heftig, dass die Fahrbahn bis zum gegenüberliegenden Gehsteig verlegt war. Zumindest ein geparktes Auto wurde verschüttet. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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