Verstörende Durchsage

Hitler-Rede in ÖBB-Zug: Verdächtige geständig

Veröffentlicht: 17. Mai 2023 15:19 Uhr
Nachdem in einem ÖBB-Zug am Sonntag eine Hitler-Rede über die Lautsprecher geschallt war, sind zwei zuvor ausgeforschte Verdächtige geständig. Der Mann und der Jugendliche wurden nach dem Verbotsgesetz angezeigt.
SALZBURG24 (mem)

Zwei nach der Einspielung einer Hitler-Rede über die Sprechstellen in einem ÖBB-Railjet ausgeforschte Verdächtige sind geständig. Das Duo sei vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreich einvernommen worden, teilte Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion in St. Pölten am Mittwoch mit. Es handle sich um einen Erwachsenen und einen Jugendlichen, beide aus Wien.

Hitler-Rede schallt in ÖBB-Zug aus Lautsprechern

Mehr als verstörend war am Sonntag eine Durchsage in einem ÖBB-Railjet von Bregenz nach Wien. Die Fahrgäste wurden lautstark mit einer Hitler-Rede beschallt.

Verdächtige machen keine Angabe zu Motiv

Die österreichischen Staatsbürger werden der Staatsanwaltschaft Wien nach dem Verbotsgesetz angezeigt. Zu ihrem Motiv wurden keine Angaben gemacht. Baumschlager hob die rasche Ausforschung der Verdächtigen und in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit den ÖBB hervor.

"Heil Hitler" ertönt in ÖBB-Zug

Die verstörenden Durchsagen waren am Sonntag in einem ÖBB-Railjet abgespielt worden, der von Bregenz nach Wien unterwegs war. Statt der üblichen Ansagen schallte eine Hitler-Rede mit "Heil Hitler"-und mehreren "Sieg Heil"-Rufen durch den Zug. Außerdem gab es minutenlang fehlerhafte und sinnlose Informationen. Die ÖBB forschten die Verdächtigen nach dem Vorfall im Streckenabschnitt St. Pölten - Wien mittels Videoauswertung aus und erstatteten Anzeige. Das LVT NÖ nahm daraufhin Ermittlungen nach dem Verbotsgesetz auf.

Mehrere Vorfälle in ÖBB-Zügen

Insgesamt soll es drei Fälle geben, in denen die Lautsprecher in Zügen "gekapert" wurden. Der Vorfall am Sonntag war der erste nach dem Verbotsgesetz, der dem LVT NÖ zur Kenntnis gebracht wurde.

ÖBB-Vorstand wendet sich an Israelische Kultusgemeinde

ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä wandte sich am Dienstag in einem Brief an den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch. "Ich bin über diesen Vorfall persönlich zutiefst schockiert und habe unmittelbar veranlasst, dass interne Ermittlungen aufgenommen werden", schrieb der Bahn-Manager. "Antisemitismus und Hass haben bei den ÖBB keinen Platz – weder im Zug noch sonst irgendwo", versicherte er. Die beiden Verdächtigen seien bereits wegen unbefugten Betretens von Bahnanlagen bzw. Zügen oder des Tragens von ÖBB-Uniformteilen aufgefallen.

(Quelle: apa)

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