Debatte

Impfstart für Politiker frühestens im März

Ab kommender Woche soll es Engpässe bei der Lieferung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer in ganz Europa geben. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 23. Jänner 2021 10:53 Uhr
Während sich viele Bürgermeister über lokale Pflegeheime mit der Corona-Impfung versorgt haben, kann die Spitzenpolitik frühestens ab März damit rechnen.

In der Prioritätenliste des Nationalen Impfgremiums stehen die Landes- und Bundesregierungen erst an 4. Stelle - mit den über 65-Jährigen, Personen an Risiko-Arbeitsplätzen sowie Mitarbeitern der "essentiellen Infrastruktur". Auch das Parlament fällt in diese Phase, die Ende erstes/Anfang zweites Quartal starten soll.

Noch kein Impftermin für Minister-Riege

Aus der Regierung hieß es zuletzt, dass man noch keinen Impftermin für die Ministerinnen und Minister habe. Derzeit hätten die Heime, die über 80-Jährigen sowie das Gesundheitspersonal Priorität. In der Prioritätenliste des Nationalem Impfgremiums stehen diese Gruppen an 1. Stelle ("sehr hoch").

Dutzende Bürgermeister haben sich ebenfalls bereits impfen lassen und das teils mit ihren Funktionen in den örtlichen Pflegeheimen begründet. Tatsächlich gerechtfertigt wären die Impfungen allerdings nur für "Personen mit einer regelmäßigen Tätigkeit oder regelmäßigem Aufenthalt in Alten-, Pflege- und Seniorenwohnheimen".

Bürgermeister von Bad Gastein gegen Corona geimpft

Auch der Bürgermeister von Bad Gastein (Pongau), Gerhard Steinbauer (ÖVP), hat sich nun gegen Corona impfen lassen. In einem Schreiben auf Facebook hat er die Bürger darüber informiert. Die Debatte …

Appell von Anschober an Ortschefs

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat angesichts zahlreicher Fälle von frühzeitig geimpften Ortschefs am Samstag "eindringlich" an die Bürgermeister appelliert, "diesen Schritt nicht zu tun", es sei einfach "eine schiefe Optik. Da geht es um politische Verantwortung. Wir in der Politik müssen Vorbilder sein."

Kraft des Amtes gebe es keine Impfung für Politiker, betonte der Ministier. Wenn ein Ortschef aber ehrenamtlich in einem Altersheim tätig sei, "dann ist es ein legitimer Zugang". Aber er würde raten, "sehr zurückhaltend" zu sein. "Wenn man nicht wirklich Teil der ehrenamtlichen Gesellschaft und des Pflegesystems ist, dann würde ich sagen: Hände weg", so Anschober.

Prioritäten-Liste des Impfplans

Politiker - und auch hier nur die Landes- und Bundesebene - folgen in der Prioritätenliste erst in der 4. Gruppe. Davor kommen noch Personen mit Vorerkrankungen und besonders hohem Risiko, weiteres Gesundheits- und Pflegepersonal sowie über 75-Jährige (2. Priorität "Hoch") und die über 70-Jährigen, Menschen in prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen, enge Kontaktpersonen von Schwangeren sowie Sozialberufe (3. Priorität "Erhöht").

Erst danach folgt in der 4. Prioritätsstufe ("Moderat erhöht") das "Personal in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen". Dazu zählen nach Informationen aus dem Parlament auch die Abgeordneten und deren "Schlüsselpersonal". Erwartet wird der Impfstart dem Vernehmen nach allerdings erst im zweiten Quartal. Ebenfalls in dieser Stufe erfasst werden über 65-Jährige sowie Menschen in Jobs, die eine Virusübertragung begünstigen (z.B. in Kühlhäusern), sowie die kritische Infrastruktur (Polizei, Feuerwehr, Verkehrs- und Versorgungsunternehmen).

Insgesamt hat das Impfgremium sieben Prioritätsstufen erstellt. Bürgermeister finden sich darauf nicht.

(Quelle: apa)

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