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Jede:r Zweite will Kinderkriegen aufgrund von Krisen überdenken

Veröffentlicht: 08. Juni 2024 08:32 Uhr
Familiengründung in der Krise? Das sollte gut überlegt sein, sind sich viele Österreicher:innen offenbar sicher. Etwa jede:r Zweite meint, dass man sich das mit dem Kinderkriegen aufgrund von Klimawandel, Kriegen, Inflation und Co noch einmal überlegen sollte.

50 Prozent der Männer und 56 Prozent der Frauen meinen, dass man sich das Kinderkriegen aufgrund der aktuellen Krisen wie Klimawandel, Kriegen und Inflation noch einmal überlegen sollte. Ein Drittel der Männer und Frauen zwischen 20 und 29 Jahren empfindet es sogar als unverantwortlich, heute noch Kinder zu bekommen. Vater zu sein, gehört zum Leben dazu, sagen aber auch 76 Prozent der Männer, zeigt eine Umfrage im Auftrag des Kinderwunschzentrums an der Wien zum Vatertag.

Wunsch nach Kindern trotz Krisen stark

74 Prozent der befragten Männer empfinden das Vatersein als das Schönste im Leben und trotz der momentanen Krisen bleibe der Wunsch nach Kindern stark, hieß es in einer Aussendung. 71 Prozent der Männer und Frauen hatten schon immer den Wunsch, Kinder zu bekommen. Frauen stimmen hier mit 50 Prozent noch stärker "absolut zu", während nur 28 Prozent der Männer diese absolute Zustimmung teilen.

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Besonders die jüngeren Generationen vertreten jedoch die Meinung, dass man sich das Kinderkriegen aufgrund der aktuellen Krisen noch einmal überlegen sollte. 65 Prozent der 14- bis 19-Jährigen und 64 Prozent der 20- bis 29-Jährigen denken, dass die Entscheidung gut überlegt sein muss.

Zwei von drei Männern fürchten schwindenden Familienwunsch bei Frauen

"In Zeiten von globalen Krisen und Unsicherheiten ist es verständlich, dass die Familienplanung besonders sorgfältig überlegt wird. Die Ergebnisse zeigen aber, dass der Kinderwunsch auch in herausfordernden Zeiten stark bleibt, was wiederum verdeutlicht, wie tief verwurzelt der Wunsch nach Familie in unserer Gesellschaft ist", erläuterte Andreas Obruca, ärztlicher Leiter des Kinderwunschzentrum an der Wien in Wien-Mariahilf.

Zwei Drittel (67 Prozent) der Männer befürchten, dass immer mehr Frauen keine Kinder mehr haben möchten. Im Gegensatz dazu sorgen sich weniger als die Hälfte der Frauen (42 Prozent) darüber, dass immer mehr Männer keine Kinder mehr bekommen möchten. Darüber hinaus machen sich 44 Prozent der Männer Sorgen, dass Frauen heute unfruchtbarer sind als noch vor 20 Jahren. Und wiederum 41 Prozent der Frauen machen sich Sorgen um die männliche Fruchtbarkeit. Auch über ein Drittel der Männer (40 Prozent) ist zudem besorgt, dass ihr Lebensstil ihre eigene Fruchtbarkeit negativ beeinflussen könnte.

Was die Fruchtbarkeit beeinflusst

"Fruchtbarkeit ist kein reines Frauenthema, nur leider beschäftigt 'Mann' sich viel zu selten damit. Die Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit liegen zu 55 Prozent beim Mann, 15 Prozent bei der Frau und in 30 Prozent der Fälle an beiden Partnern", berichtete Obruca. In der Samenflüssigkeit österreichischer Männer befinden sich immer weniger Spermien. "Besonders wichtig ist das Nichtrauchen, ein normales Körpergewicht, ausreichend Sport und körperliche Bewegung sowie der Verzicht auf Anabolika oder Hormonpräparate im Fitnessbereich", betonte der Mediziner. Gesunde Ernährung spiele auch eine bedeutende Rolle.

Für die Erhebung wurden vom Marketagent Institut im Auftrag des Kinderwunschzentrums an der Wien 1.050 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren online befragt. Die Umfrage von Mitte/Ende Mai ist repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung.

(Quelle: apa)

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