Streng geschützte Tierart

Kärntner Shop verkauft Wurst mit Bärenfleisch als "Potenzmittel"

Ein Kärntner Shop verkauft Würste, die neben Schweinespeck auch Bärenfleisch enthalten. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 04. April 2025 11:19 Uhr
Weil ein Kärntner Online-Shop Wurst mit Bärenfleisch verkauft, erstatte eine Tierschutzorganisation nun Anzeige. Der Handel mit streng geschützten Tierarten ist laut Kärntner Naturschutzgesetz verboten. Die Bärenfleischwurst sei zudem als "potenzsteigernd" angepriesen worden.

Weil er mit Wurst handelt, die Bärenfleisch enthält, hat der Betreiber eines Kärntner Onlineshops nun den Ärger von Tierschützern auf sich gezogen. Tierschutz Austria erstattete Anzeige gegen den Händler, teilte die Organisation am Freitag in einer Presseaussendung mit. Denn: Nicht nur das Töten, sondern auch der Handel von streng geschützten Tierarten sei laut Kärntner Naturschutzgesetz verboten.

Wurst mit Schweinespeck und Bärenfleisch

64 Euro pro Kilogramm kosten die Würste, die neben Schweinespeck auch Bärenfleisch enthalten, geht aus dem betreffenden Abschnitt der Website hervor - er war auch am Freitagvormittag noch online. Die Würste stammen aus dem slowenischen Soča-Tal, heißt es dort. Und, was die Tierschützer noch zusätzlich empört: Geworben und kokettiert wird nicht nur mit dem "ausgesprochen angenehmen" Geschmack, sondern auch mit eher fragwürdigen Zuschreibungen: "Ob das Bärenfleisch eine positive Auswirkung auf die Potenz hat weiß ich nicht. Aber ein Jäger der schon mal einen Bären erlegt hat, schwört auf die Kraft des Bärenfleisches."

"Wie ein später Aprilscherz"

"Dass man heutzutage noch auf die Idee kommt, der Verzehr von Bärenfleisch könnte potenzsteigernd wirken, liest sich wie ein später Aprilscherz. Durch solche Nachfrage wird der Abschuss von vom Aussterben bedrohten Bären gefördert", kritisierte Michaela Lehner von Tierschutz Austria. Und Leona Fux ergänzte: "Der Braunbär ist in Österreich bereits zweimal ausgerottet worden. Es ist verantwortungslos und rechtswidrig, ausgerechnet mit dem Fleisch dieser bedrohten Tiere Profite zu machen."

Tierschutz Austria verwies auch auf aktuelle Reibereien mit dem Land Kärnten, etwa was die Abschussbewilligungen für Wolf oder Biber angeht: "Naturschutzgesetze werden hier in Zeiten der Biodiversitätskrise mit Füßen getreten."

Eine Antwort auf eine APA-Anfrage an den betreffenden Onlinehändler war vorerst ausständig. Dort war auch weiterhin von dem Bärenspeck zu lesen, der so zart sei, "dass man ihn angeschmolzen wie Butter auf Toast verstreichen kann".

(Quelle: apa)

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