Wirbel um Tier-Transportflug

Karin Kneissl übersiedelt samt Ponys nach Russland

Veröffentlicht: 13. September 2023 17:28 Uhr
Karin Kneissl übersiedelt nach Russland. Für Diskussionen sorgt ein Medienbericht, wonach ihre Ponys mit einem Transportflugzeug der russischen Luftstreitkräfte von Syrien nach St. Petersburg gebracht wurden. Die ehemalige Außenministerin erklärt nun, wieso sie diese Option gewählt hat und beklagt zugleich "Hass" aus Österreich.
SALZBURG24 (KAT)

Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl hat Details eines Medienberichts bestätigt, wonach ihre Ponys mit einem Transportflugzeug der russischen Luftstreitkräfte aus Syrien nach St. Petersburg transportiert wurden. "Ich hatte (...) die Option, einen russischen Transportflug auf dem Rückweg aus Syrien nach Russland zu begleiten, wofür ich sehr dankbar bin", schrieb die ehemalige Politikerin am Mittwoch auf Telegram. Sie beklagte gleichzeitig "Hass" aus Österreich.

Kneissl baut Institut in St. Petersburg auf

Der Libanon, in den sie im Juni 2022 ihre Bücher, Kleidung sowie Ponys via DHL aus Marseille wegen der "Ausweisung aus Frankreich" habe transportieren lassen, sei eine Zwischenlösung gewesen, um zu überleben, führte Kneissl aus. Nun baue sie in St. Petersburg ein Institut auf.

Übersiedelung als Politikum?

"Wäre die Sicherheitslage in Syrien eine andere, hätte ich einen Landtransporter engagiert. Aufgrund der Sanktionen (gibt es, Anm.) weder Flüge noch DHL", begründete Kneissl den Transportflug aus Syrien. Sie kritisierte, dass ihre Übersiedlung in Österreich zum Politikum werde und merkte an, dass in Österreich und Deutschland jenseits einer Wirtschaftskrise offenbar nichts los sei. "Der Hass, der aus Österreich heraus dringt, erstaunt nicht nur mich - und dies seit Jahren", schrieb die ehemalige Politikerin, die zuvor am Dienstag ihre Übersiedlung nach Russland bekannt gegeben hatte.

Kritik an Pony-Transport per Militärflugzeug

Das auf investigativen Journalismus spezialisierte russische Onlinemedium "The Insider" hatte ebenso am Dienstag mit Verweis auf Publikationen in sozialen Netzwerken und im Internet berichtet, dass die Ponys vom russisch kontrollierten Militärflugplatz Hmeimim in Syrien nach St. Petersburg ausgeflogen worden sein sollen. Ein russischer Militärblogger, den Kneissl auf Telegram selbst als "fantasievoll" bezeichnete, hatte bereits am 7. September darüber geklagt, dass in Hmeimim anstelle eines heldenhaften Regiments Ponys geladen würden. "Wenn unserem Land Ponys wirklich so nötig sind, dann fliegt natürlich mit Ponys. Aber schreibt mir doch, wem sie gehören", schrieb der unter dem Namen Fighterbomber aktive Blogger auf Telegram.

Ausgehend von zwischenzeitlich wieder gelöschten Fotografien eines Pferdeklubs rekonstruierte "The Insider", dass es sich beim Transportflugzeug um eine Il-76MD handelt, die dem 224. Fluggeschwader des russischen Verteidigungsministeriums gehört. Diese Einheit war im Mai für Kriegstechnik- und Söldnertransporte der Wagner-Privatarmee von den USA auf eine Sanktionsliste gesetzt worden.

Über die Ankunft von Kneissls Ponys hatten am 9. September auch die Veterinärbehörden des Petersburger Umlands leicht irreführend berichtet. "Tierärzte haben zwei Ponys des österreichischen Ex-Kanzlers überprüft, die im Leningrader Oblast angekommen sind", titelte die Behörde im Internet und veröffentlichte auch eine Fotografie, die Behördenvertreterinnen mit einer gut gelaunten Karin Kneissl zeigten.

(Quelle: apa)

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