Eine geplante EU-Regelung für ältere Menschen am Steuer, die eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen über 70 Jahren vorsieht, hat zuletzt für Aufregung gesorgt. In Österreich gab es breite Ablehnung. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) fordert nun Perfektionsfahrten für Senioren. Denn ab einem gewissen Alter gibt es ein erhöhtes Unfallrisiko, sagte Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV, am Dienstag im "Ö1-Morgenjournal".
KFV: Unfallgefahr steigt ab 80. Lebensjahr
Demnach ist ab dem 80. Lebensjahr ein Anstieg zu erkennen – der auch höher als bei der gefährdeten Gruppe der Fahranfänger sei. Ab 85 Jahren sei das noch deutlicher, berichtete Robatsch. Wird ein über 85-Jähriger in einen Verkehrsunfall verwickelt, so ist er zu über 80 Prozent der Hauptunfallverursacher. Perfektionstrainings – wie bei Fahranfängern – sind für Senior:innen ideal, sagte der Experte. Das KFV bietet bereits jetzt Kurse für Seniorinnen und Senioren an.
Fahranfänger und Senior:innen häufig Unfallverursacher
Prinzipiell sind Senioren und Seniorinnen – Frauen und Männer über 75 Jahren – und Fahranfängerinnen und Fahranfänger im Alter von 17 bis 19 Jahren als beteiligte Pkw-Lenkende überdurchschnittlich häufig Hauptunfallverursacher. Bei 17 bis 19-Jährigen waren die Lenker zu 72,3 Prozent Hauptunfallverursacher, Senioren im Alter von 75 bis 79 Jahre waren zu 71,1 Prozent Hauptunfallverursacher, Personen im Alter von 80 bis 84 Jahren zu 78,2 Prozent Hauptunfallverursacher und Personen über 85 Jahre waren gar zu 82,5 Prozent Hauptunfallverursacher.
(Quelle: apa)