Ibizagate

Kickl vermutet "Spuren zur ÖVP"

Kickl legt weiter nach
Veröffentlicht: 30. Mai 2019 08:54 Uhr
Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) setzt seine Verbalangriffe auf ÖVP-Chef Sebastian Kurz und die Volkspartei insgesamt fort. "Sowohl was Herstellung als auch Verbreitung des Videos betrifft, könnten Spuren zur ÖVP führen", sagte er der Tiroler Tageszeitung über die Ibiza-Enthüllungen, die zum Rücktritt von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und zum Ende der Koalition führten.

"Ein blauer Innenminister, der auch in diese Richtung nachdenkt, musste deshalb verhindert werden", vermutete Kickl als Grund dafür, warum sein Rücktritt von der ÖVP zur Bedingung einer Weiterführung der Koalition gemacht wurde.

Kickl: "Falsche Geschichte erzählt"

Zunächst sei noch alles anders gewesen, man habe in Abstimmung mit der ÖVP Norbert Hofer zum Vizekanzler machen und einen "Pakt des moralischen Neustarts" erarbeiten wollen. Auf "massiven Druck der niederösterreichischen und der steirischen ÖVP" habe Kurz all das dann zurückgezogen. Seit Tagen werde nun aber eine "falsche Geschichte" erzählt.

ÖVP habe Machtübernahme geplant

Das ÖVP-Argument, dass er als Innenminister nicht gegen sich selbst als früheren FPÖ-Generalsekretär ermitteln könne, ist für den nunmehrigen geschäftsführenden FPÖ-Klubobmann "in mehrfacher Hinsicht ein Blödsinn". Nicht er, sondern Karoline Edtstadtler (ÖVP) wäre zuständig gewesen, zudem habe die Justiz Ermittlungen verhindert. Kickls Fazit: "Aus meiner Sicht plante die ÖVP von Anfang an die Machtübernahme im Innenressort. Was hat die ÖVP zu befürchten?"

"Karten werden neu gemischt"

Zur Frage einer Wiederauflage der ÖVP-FPÖ-Koalition zeigte er sich zurückhaltend. "In vier Monaten kommt vielleicht noch sehr viel an die Oberfläche. Dann werden die Karten neu gemischt. Bis dahin werden wir wissen, ob und was die ÖVP mit dem Video zu tun hat. Schwer vorstellbar ist eine Regierung, in der die ÖVP das Innen- und das Justizressort besetzt. Das wäre mehr als problematisch."

Ibizagate: Strache dennoch im EU-Parlament?

Angesprochen auf die Zukunft von Ex-Parteichef und Vizekanzler Strache und dessen mögliche Annahme seines EU-Mandat sagte Kickl: "Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich es nicht annehmen." Geld oder einen Job als Ersatz versprach er ihm nicht. "Das hat er, glaube ich, nicht nötig. Strache ist so gut vernetzt, hat viel Erfahrung. Dies alles hat einen hohen Marktwert."

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

26.09.2025
Ende einer Ära

ORF-Urgestein Wehrschütz geht in Pension

Von SALZBURG24 (alb)
05.01.2025
Vor Treffen mit VDB

Kanzleramt für Kickl zum Greifen nahe

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken