Auswirkungen auf Unternehmen

Klimakrise stimmt Führungskräfte besorgt

ARCHIV - 27.07.2018, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Am Ufer des Rheins in Düsseldorf sind durch die anhaltende Trockenheit Risse entstanden. Die Trockenheit hatte 2018 im Rhein ein lang anhaltendes Niedrigwasser verursacht. (Zu dpa: «Auf die Dürre folgte die Flut: Klimawandel in NRW») Foto: Martin Gerten/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 19. Jänner 2022 12:56 Uhr
Mit großer Besorgnis blicken internationale Führungskräfte auf die Folgen der Klimakrise, die für viele Unternehmen laut eigenen Angaben immer stärker spürbar werden. Trotzdem sehen die Firmenchefs und -chefinnen Schwierigkeiten, gezielte Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Grund dafür sind etwa die Kosten.

Das geht aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte hervor. "Die Dringlichkeit der Klimakrise ist in den Köpfen der Führungskräfte angekommen. Sie spüren die Auswirkungen persönlich und in ihren Unternehmen", sagt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich. So erkannten 89 Prozent der befragten Führungskräfte den Klimawandel als existierendes Phänomen an, fast zwei Drittel (63 Prozent) signalisierten darüber Besorgnis. Was die eigene Geschäftstätigkeit betrifft, berichtete mehr als die Hälfte von einer Beeinträchtigung, etwa durch die Störung von Lieferketten.

 

Über 2.000 Vorstandsmitglieder befragt

Befragt wurden mehr als 2.000 Vorstandsmitglieder aus 21 Ländern. Demnach verspüren viele Unternehmen neben den direkten wirtschaftlichen Auswirkungen auch einen starken Druck aus Politik und Gesellschaft, gegen den Klimawandel zu handeln.

2021 unter wärmsten Jahren der Messgeschichte

2021 war in Österreich das kühlste Jahr seit 2010 - und dennoch war es eines der 25 wärmsten der 254-jährigen Messgeschichte, so eine erste Bilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (…

Nur Fünftel gehört zu "Vorreitern"

Ins Tun kommt bisher aber nur ein kleiner Teil der Unternehmen: Nur ein Fünftel gehört laut der Studie zu den "Vorreitern". Das sind Betriebe, die nachhaltig mit Ressourcen umgehen und nachhaltiges Handeln in den Kern ihrer Geschäftstätigkeit integrieren. Es klaffe noch eine große Lücke zwischen Absichtserklärungen und konkreten Handlungen, so Breit.

Kosten als hindernder Faktor für Klimaschutz

Hinsichtlich der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen werden hohe Kosten und ein Mangel an klimaschonenden Ressourcen (jeweils 27 Prozent) als hindernde Faktoren genannt. Zusätzlich stellen kurzfristige Geschäftsziele, etwa mit Blick auf die Interessen von Stakeholdern und Investoren, eine Problematik für den Aufbau von nachhaltigen Geschäftsstrukturen dar (25 Prozent). Außerdem seien Erfolge im Kampf gegen den Klimawandel schwer messbar, sagt ein knappes Drittel (30 Prozent) der Befragten.

Führungskräfte weltweit optimistisch

Ein ambivalentes Verhältnis ergibt sich auch bei der Zukunftsprognose. Trotz der großen Besorgnis über die Folgen der Krise zeigten sich 88 Prozent der Führungskräfte optimistisch, dass durch sofortiges Handeln die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch begrenzt werden können.

(Quelle: apa)

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