Kein Durchbruch erwartet

Koalitionsverhandlungen auch am Tag vor Weihnachten

Parteivorsitzender Andreas Babler (SPÖ), ÖVP-Chef Karl Nehammer und NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger am Dienstag, 17. Dezember 2024, anl. der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS im Palais Epstein in Wien.
Veröffentlicht: 23. Dezember 2024 11:10 Uhr
Auch am Tag vor Weihnachten werden die Koalitionsgespräche weitergeführt, heute kommen die Chef-Verhandler erneut zusammen. Ein vorweihnachtlicher Durchbruch wird allerdings nicht erwartet.

Allzu viel ist bei den Koalitionsgesprächen bisher nicht weiter gegangen, aber zumindest Fleiß muss man den Verhandlern nicht absprechen. Denn auch am Tag vor Weihnachten sind Runden im Gange. Am Nachmittag werden nach APA-Informationen auch die drei Parteivorsitzenden Karl Nehammer (ÖVP), Andreas Babler (SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) zusammenkommen. Ein vorweihnachtlicher Durchbruch wird dabei freilich nicht erwartet.

Als am Freitag die Gespräche schon einigermaßen an der Kippe standen, hatte man sich zumindest auf den Minimalkompromiss verständigt, die Budgetsanierung auf sieben Jahre anzulegen. Ob man dies im Rahmen eines EU-Defizitverfahrens macht, wie das die SPÖ will, oder gänzlich autonom, wie das vor allem die NEOS wollen, blieb ungeklärt. Sollte Österreich im Jänner kein glaubwürdiges Sanierungskonzept nach Brüssel schicken, wird die Kommission wohl ohnehin ein Verfahren einleiten.

Vermögenssteuern für ÖVP und NEOS kein Thema

Gerungen wird nun in den budgetrelevanten Arbeitsgruppen darum, wie man eine Konsolidierung angehen könnte. Selbst mit Verfahren müssten schon 2025 immerhin 3,9 Milliarden eingespart werden, ohne wären es sogar 6,3 Milliarden. Dazu kämen Kosten für die geplanten Offensiv-Maßnahmen. Auf die von der SPÖ geforderten Vermögenssteuern wollten jedoch ÖVP und NEOS auch am Freitag nicht eingehen.

NEOS drängen auf Leuchtturmprojekte

Das zweite Problem in den Verhandlungen ist, dass es an sogenannten Leuchtturm-Projekten mangelt - also echten System-Änderungen oder spektakulären Initiativen. Vor allem die NEOS drängen auf die Realisierung solcher, wollen sie doch nicht nur reine Absicherung für Schwarz-Rot sein.

In den vergangenen Tagen waren immer wieder Spekulationen laut geworden, die NEOS könnten sich aus den Verhandlungen zurückziehen. Grünen-Chef Werner Kogler hält es dennoch für "sehr unwahrscheinlich", dass man deshalb an seine Partei herantreten könnte, haben doch auch ÖVP und SPÖ alleine eine (knappe) Mehrheit. Eine Regierung zu verhandeln würde er sich jedoch im Fall der Fälle nicht scheuen, erklärte er in der "Kleinen Zeitung".

(Quelle: apa)

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