Österreich verlässt Lockdown

Kurz und Kogler feiern "Tag der Freude"

(v.l.) Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Mittwoch, 19. Mai 2021, anlässlich eines Foto- und Filmtermins der Regierungsspitze im Schweizerhaus in Wien.

Veröffentlicht: 19. Mai 2021 15:04 Uhr
Der Besuch des Schweizerhauses im Wiener Prater von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Kultur-Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) war heute von sichtlichem Optimismus, aber auch von Protesten begleitet.

Bevor es zu Speis und Trank ging, betonten sowohl Kurz als auch Kogler, dass heute ein "Tag der Freude" ist. Wobei Kogler einräumte, dass das bekannteste Gericht des Praterlokals, die Schweinsstelze, ihm heute "zu schwer" ist.

Kurz: "Warens schon Essen?"

Im Smalltalk fragte der Kanzler einen der anwesenden Kiebitze "warens schon Essen?", um vom nächsten Zuschauer mit Daumen hoch empfangen zu werden.

Corona-Skeptiker zu Boden gebracht

Dann war es kurz vorbei mit den Freundlichkeiten. Unter den Schaulustigen fanden sich auch einige Covid-Skeptiker ein, die versuchten in Richtung des Kanzlers vorzudringen, was rasch, aber entschlossen abgewehrt wurde. Zwei Personen wurden von Zivilkräften zu Boden gebracht. Unter die Journalisten mischte sich auch eine bekannte Corona-Skeptikerin mit ihrem Begleiter - ohne Maske und ohne Mindestabstand, was die reichlich vorhandene Polizei aber nicht zum Einschreiten veranlasste.

Regierungsspitze trifft sich im Schweizerhaus

Versuche der Protest-Vertreterin, das Pressestatement zu stören, scheiterten, da sie Kurz und Kogler - wie man auf gut wienerisch sagt "durch die geöffnete Tür haben laufen lassen". Der Kanzler wandte sich direkt an die Skeptikerin und führte ruhig seine bekannte Argumente aus, wie wichtig eine Rückkehr zur Normalität sei.

Kogler wurde dann noch von einer Journalistin zum möglichen Ende des Ibiza-Untersuchungsausschusses gefragt, da sich heute die Grünen gegen eine Verlängerung ausgesprochen haben. Der Ausschuss werde "mit hoher Wahrscheinlichkeit" weiter gehen, er ist ein Minderheitenrecht, so Kogler, bevor es in den Schweizergarten ging. Dieser war heute bei kühlem und bewölktem Wetter eher schwach besucht, und auch der Prater wirkte, trotz offener Geschäfte, verwaist. Am danebenliegenden Ponyreitplatz hatten die Tiere heute noch nichts zu tragen.

Lokale öffnen nach Corona-Lockdown

Bereits um fünf Uhr in der Früh öffneten heute bundesweit vereinzelt Lokale, die sich neben Besuchern auch über großes Medieninteresse freuen durften - so auch in Salzburg. Für Rauschen im Blätterwald sorgten gestern Berichte, wonach es eine eigene Homepage gibt, auf der einige Lokale damit werben, die Coronamaßnahmen nicht zu kontrollieren. Apropos Kontrolle: Wer ein Lokal aufsuchen will, muss nicht nur die drei "G" (getestet, geimpft oder genesen) beachten, sondern sich auch ausweisen können.

Öffnungs-Ansturm in Salzburg bleibt verhalten

200 Tage hatten Gastronomie und Fitnesscenter aufgrund des Lockdowns geschlossen. Zahlreiche Salzburger in Stadt und Land strömten zur Öffnung bereits Mittwochfrüh in Lokale und Betriebe. Wir haben …

In Vorarlberg, wo die Gastronomie wegen niedriger Infektionszahlen bereits vor zwei Monaten öffnete, wurde vor wenigen Tagen eine positive Bilanz gezogen. Das Aufsperren habe - trotz der höchsten 7-Tage-Inzidenz bundesweit - zu keinen größeren Coronaclustern geführt, ergab eine Analyse der staatlichen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES. Für Diskussion sorgte zuletzt das österreichweite Testintervall für die Gastro-Beschäftigten von einmal die Woche - Wien ist hier ausgeschert und hat verschärft.

Unsicherheit in Gastro-Branche

In der Gastro-Branche herrscht noch eine gewisse Unsicherheit, wie gut das Geschäft letztlich tatsächlich laufen wird. Vorsorglich wurde bei der Regierung schon deponiert, dass die Hilfszahlungen nicht schlagartig enden dürften. Neben der Unsicherheit über die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen plagt die Branche die Sorge über genügend Mitarbeiter - auch wenn das Arbeitsmartservice (AMS) beruhigt. Die Gastrovertreter fürchten, dass viele Mitarbeiter mittlerweile einen anderen Job gesucht haben, insbesondere die zahlreichen Saisonarbeiter. In den klassischen Touristenregionen fehlen auch noch viele ausländische Gäste. Die Reisebeschränkungen zwischen Österreich und Deutschland wurden vor einer Woche aufgehoben.

Bildergalerien

Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.
Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.
Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.
Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.
Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.
Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.
Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.
Bundeskanzler Kurz (ÖVP), Landwirtschaftsministerin Köstinger (ÖVP), Vizekanzler Kogler (Grüne) und Staatssekretärin  Mayer (Grüne) bei einem Foto- und Filmtermin der Regierungsspitze im Wiener Schweizerhaus.

(Quelle: apa)

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