"Experiment Sekte gescheitert"

Machtkampf in SPÖ: Rudi Fußi kandidiert für Parteivorsitz

Rudolf Fußi anl. eines Gerichtstermins mit FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache wegen Unterlassung am Donnerstag, 17. Jänner 2019 in Wien. 
Veröffentlicht: 08. Oktober 2024 10:20 Uhr
Rudi Fußi will offenbar für den SPÖ-Parteivorsitz kandidieren. Der PR-Berater soll sein Antreten bei einer Pressekonferenz am Mittwoch offiziell machen.
SALZBURG24 (tp)

Rudi Fußi will offenbar SPÖ-Parteichef Andreas Babler herausfordern. Über eine Woche nach der Nationalratswahl findet am Mittwochwochmittag eine Pressekonferenz statt, bei dem das Vorhaben offiziell gemacht werden soll. Einem "Standard"-Bericht zufolge sei die Kandidatur fix. Hintergrund ist das schlechte Abschneiden der SPÖ bei der Wahl. "Das Experiment Sekte ist gescheitert", postete der 46-jährige Fußi noch am Wahlabend in Richtung SPÖ-Spitze.

Fußi hatte im Rennen um die Parteiführung im vergangenen Jahr selbst mit einer Kandidatur geliebäugelt, trat aber dann doch nicht an. Für die Abstimmung wurde er nach eigenen Aussagen sogar wieder Mitglied der SPÖ. Der PR-Berater gilt als Vertrauter des ehemaligen Parteichefs und Bundeskanzlers Christian Kern. Dieser hatte jüngst bei der ORF-Sendung "Im Zentrum" auch Veränderungen in seiner Partei urgiert, seine Beteiligung in einer künftigen Regierung aber als "absurd" ausgeschlossen.

Machtkampf um SPÖ-Vorsitz

Angeheizt werden die Gerüchte, Fußi könnte in einer neuen Vorsitzdebatte mitmischen, durch eine eigene Website. Darauf zu finden ist ein Countdown bis zur Pressekonferenz und der Slogan "Neue Rote ... braucht das Land". Im sozialen Netzwerk X hatte Fußi am Wahltag geschrieben: "Das erste Mal in der Geschichte der Zweiten Republik wird die SPÖ bei einer Nationalratswahl nur Dritte und verzeichnet unter Andreas Babler das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Ein kompletter Neustart ist unabdingbar. Politisch und personell."

Den Neustart hatte die SPÖ eigentlich schon im vergangenen Jahr vollzogen. Nach interner Unzufriedenheit mit der damaligen Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner unterzog sich die Partei einer von Pannen geprägten Abstimmung, aus der schließlich Babler als Nachfolger hervorging. Gegenkandidat war damals der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Wer ist Rudi Fußi?

Rudolf "Rudi" Fußi, geboren am 10. Juli 1978 in Leoben, ist ein Unternehmer, PR-Berater und politischer Aktivist. Er hat sich im Laufe der Jahre durch seine markanten Beiträge und oft provokanten Meinungsäußerungen einen Namen in der österreichischen Öffentlichkeit gemacht. Fußi begann seine Karriere in der Politik und war unter anderem für die SPÖ tätig. Er erregte erstmals größere Aufmerksamkeit in den 2000er-Jahren durch seine Rolle im sogenannten "Europatourismus-Skandal", bei dem er den damaligen FPÖ-Politiker Karl-Heinz Grasser massiv kritisierte.

Nach seiner aktiven parteipolitischen Zeit wechselte Fußi in die Unternehmensberatung und gründete seine eigene PR-Agentur. Durch seine Medienpräsenz, unter anderem als Kommentator und Kolumnist und seine intensive Nutzung von sozialen Medien hat er sich als oft kritischer Beobachter des politischen Geschehens etabliert. Er tritt auch regelmäßig in TV-Diskussionen auf und scheut sich nicht, kontroverse Themen anzusprechen.

(Quelle: salzburg24)

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