Ukraine-Krieg

Motoren in russischen Kriegs-Drohnen in Österreich produziert

Veröffentlicht: 21. Oktober 2022 09:43 Uhr
Russland setzt seit dieser Woche bei seinem Angriffskrieg in der Ukraine verstärkt auf Kampfdrohnen. In einer abgestürzten Drohne wurde der Motor des österreichischen Herstellers Rotax gefunden.
SALZBURG24 (nic)

Die USA und die EU werfen dem Iran vor, diese an Russland zu liefern. Russlands stellvertretender UNO-Botschafter Dmitri Poljanski erklärte am Mittwoch im UNO-Sicherheitsrat, die Drohnen seien in Russland hergestellt worden. Es gibt allerdings zahlreiche Hinweise, dass dies zumindest unter iranischer Anleitung geschehen ist. Auch Rotax-Motoren aus Österreich werden verwendet.

Modellnummer aus Rotax-Werk in Gunskirchen

So lässt ein CNN-Bericht aufhorchen. Eine CNN-Reporterin bekam Zugang zu einer kürzlich vom ukrainischen Militär nahezu unbeschädigt aus dem Schwarzen Meer geborgenen iranischen Drohne. Dabei handelt es sich um das Modell Mohajer-6, die vom Iran seit 2018 in Massenproduktion hergestellt wird. Auf den Bildern ist auch die Aufschrift "Rotax" auf dem Motor der Drohne zu erkennen. Dabei soll es sich um das Modell 912iS der Rotax-Werke im oberösterreichischen Gunskirchen handeln, wie die Tageszeitung "Der Standard" am Donnerstag berichtete.

Demnach seien auch in den irakischen Kurdengebieten bereits Rotax-Motoren in abgestürzten iranischen Drohnen entdeckt und dokumentiert worden – ebenso in den syrischen Kurdengebieten im Jahr 2020.

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Rotax: "Motoren ausschließlich für zivile Nutzung"

Die Rotax-Werke wurden 1970 an den kanadischen Bombardier-Konzern verkauft und gehören seit 2003 zum aus dem Konzern herausgelösten Fahrzeug- und Motorenhersteller BRP Rotax. In einer schriftlichen Stellungnahme von BRP Rotax gegenüber dem "Standard" heißt es, man stelle "ausschließlich für die zivile Nutzung" her und liefere keine Motoren "direkt an Hersteller von unbemannten Luftfahrzeugen". Rotax-Flugmotoren würden über ein unabhängiges, weltweites Händlernetz verkauft, wobei "alle Exporte von Motoren und Teilen nach Russland" schon seit längerem "bis auf weiteres gestoppt" seien. Man nehme diese Situation jedoch "sehr ernst" und habe bereits eine Untersuchung mit einem Partner in der Ukraine eingeleitet, "um die Quelle der Motoren zu ermitteln."

(Quelle: apa)

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