Österreich

ÖAMTC-Flugrettung kritisiert Krankenkassen

Veröffentlicht: 29. Juni 2013 13:06 Uhr
Scharfe Kritik haben die Verantwortlichen der ÖAMTC-Christophorus Flugrettung an den Sozialversicherungsträgern geübt. Die Kostenvergütung von rund einem Drittel aller Einsätze eines Notarzthubschraubers würde im Nachhinein abgelehnt werden. Dies erklärte Oliver Schmerold, ÖAMTC-Verbandsdirektor, am Freitag in Innsbruck anlässlich der Feier des 30-jährigen Bestehens der Flugrettung.

"Über die medizinische Notwendigkeit eines Einsatzes entscheidet der Chefarzt der jeweiligen Krankenkassen erst im Nachhinein, basierend auf Spitalsbefunden", erläuterte Schmerold. Rund 2.000 bis 2.500 Euro koste ein Einsatz eines Rettungshubschraubers. "Übernehmen die Sozialversicherungen diese Kosten nicht, muss in der Regel das jeweilige Bundesland einspringen", meinte der Verbandsdirektor. "Alle Krankenkassen haben positiv bilanziert, deshalb verstärken wir jetzt unseren Appell an die Krankenkassen, in Zukunft die Kostenvergütung vermehrt zu übernehmen", fügte er hinzu.

Außerdem sei die gängige Abrechnungspraxis der Krankenkassen nicht nur verwaltungsaufwendig und nicht kostendeckend, sondern auch unfair. "Es gibt diesbezüglich keine klaren Vorgaben, wodurch die Beurteilungen der einzelnen Fälle je nach Krankenkasse sehr stark voneinander abweichen können", fügte er hinzu.

In Zukunft möchte der ÖAMTC darüber hinaus an einem 24-Stunden Flugrettungssystem arbeiten. "In einem bis zwei Jahren können wir an einem der Standorte einen Probebetrieb starten", zeigte sich Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, optimistisch. In Holland, der Schweiz, Norwegen und Tschechien gebe es einen derartigen rund um die Uhr Flugrettungsbetrieb bereits.

Der Christophorus Flugrettungsverein betreibt 16 Standorte in ganz Österreich und verfügt über 18 Hubschrauber. Im Winter kommen sechs weitere Standorte hinzu. 2012 flogen die Christophorus-Hubschrauber rund 15.590 Einsätze österreichweit.

(Quelle: salzburg24)

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