Budget

OeNB rechnet für heuer mit Defizit von 3,8 Prozent

Die Österreichische Nationalbank senkt die Wachstumsprognosen für 2024 und 2025. 
Veröffentlicht: 25. März 2025 11:12 Uhr
Trotz angekündigter Einsparungen verfehlt Österreich laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) auch 2025 die EU-Defizitgrenze von drei Prozent deutlich. Die Notenbank rechnet mit einem Budgetdefizit von 3,8 Prozent und sieht erst 2027 eine Annäherung an das Maastricht-Ziel. Als Hauptgrund nennt die OeNB die schwache Konjunktur – und beziffert das tatsächliche Sparvolumen der Regierung mit nur vier Milliarden Euro.

Trotz der Sparbemühungen der neuen schwarz-rot-pinken Bundesregierung rechnet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) nicht damit, dass das Defizit heuer unter die Maastricht-Grenze von 3 Prozent sinken wird. Für 2025 rechnet die Notenbank mit einem Defizit von 3,8 Prozent, erst für 2027 sieht sie eine Annäherung an die Grenze von 3 Prozent. Erschwert werde die Budgetkonsolidierung durch die schwache Wirtschaftsentwicklung.

Geringes Wachstum bei Steuereinnahmen

Die nach wie vor schwächelnde Konjunktur sorge für ein geringeres Wachstum bei den Steuereinnahmen und erhöhe die Ausgaben im Arbeitsmarktbudget, führt die Notenbank am Dienstag aus. Im Zuge dessen schätzt die OeNB das Konsolidierungsvolumen des geplanten Sparpakets für 2025 nur auf 4 Mrd. Euro, die Regierung hatte ein Volumen von mehr als 6 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

Erst für 2027 erwartet die Notenbank, dass das Defizit mit 3,1 Prozent nur noch knapp über der Maastricht-Grenze liegen wird. Der Grund: 2026 und 2027 werden weitere Konsolidierungsmaßnahmen wirksam und die Konjunktur sollte sich wieder etwas erholen.

Konsolidierungsbedarf dramatisch erhöht

Wie bereits am Montag bekannt wurde, hat sich auch der Konsolidierungsbedarf beim Budget dramatisch erhöht. War man bisher davon ausgegangen, dass man gut 6,3 Milliarden Euro einsparen muss, um ein EU-Defizitverfahren zu vermeiden, hat sich die Summe nun fast verdoppelt. Fiskalrat-Chef Christoph Badelt geht von vier bis fünf Milliarden an weiterem Konsolidierungsbedarf aus.

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker kritisierte vor allem die ÖVP, die noch vor der Nationalratswahl gesagt habe, dass das Budgetdefizit kein Problem sei. Mit der Situation hätte man sich viel früher beschäftigen müssen, meinte er in einer Pressekonferenz am Dienstag. Nun steuere die Regierung entgegen früherer Behauptungen doch auf ein EU-Defizitverfahren zu. Hafenecker sprach sich erneut dagegen aus, um "nicht noch mehr Kompetenzen an Brüssel" abzugeben. Zudem würde Österreich dadurch ein schlechteres Rating drohen.

OeNB-Bilanzverlust 2024 bei 4,2 Mrd. Euro

Die OeNB selbst hat im Vorjahr erneut einen deutlichen Verlust geschrieben. Unterm Strich blieb ein Bilanzverlust von 4,184 Mrd. Euro, das geschäftliche Ergebnis belief sich auf minus 2,122 Mrd. Euro. Bereits in den Vorjahren musste die OeNB deutliche Verluste hinnehmen. Grund sind die unterschiedlichen Verzinsungen von Aktiva und Passiva. Der Bund geht im Zuge dessen heuer erneut leer aus und erhält keine Gewinnausschüttung

(Quelle: apa)

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