Kampf gegen Schleppermafia

Österreich führt ab Mitternacht Grenzkontrollen zu Tschechien ein

Österreich führt von der nacht von Dienstag auf Mittwoch Grenzkontrollen gegen die "Schleppermafia" ein. 
Veröffentlicht: 17. Oktober 2023 18:45 Uhr
Die Bundesregierung führt heute Kontrollen an der Grenze zu Tschechien mit Schlag Mitternacht ein. Laut Regierung solle so die Verlagerung von Routen der Schleppermafia in Richtung Österreich verhindert werden.
SALZBURG24 (StephKö)

Österreich kontrolliert ab Mitternacht auch die Grenzen zu Tschechien. Dies teilte ein Sprecher des Innenministeriums der APA am Dienstagnachmittag auf Nachfrage mit. Hintergrund ist die Entscheidung Deutschlands, stationäre Grenzkontrollen zu Tschechien, Polen und der Schweiz einzuführen. Ziel sei es, "eine sofortige Verlagerung von Routen der Schleppermafia in Richtung Österreich zu verhindern".

Innenminister: "Kampf gegen Schlepper und Terrorbedrohungen"

Im Kampf gegen illegale Migration kontrolliert Österreich bereits seine Grenzen zur Slowakei, Ungarn und Slowenien. "Die Grenzkontrollen erfolgen in enger Abstimmung und Koordination mit den deutschen Polizeibehörden. Die internationale Zusammenarbeit ist entscheidend, im entschlossenen Vorgehen gegen illegale Migration die Schleppermafia und den terroristischen Bedrohungen", betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gegenüber der APA.

Die Grenzkontrollen werden "mit den tschechischen Behörden eng abgestimmt", hieß es aus dem Innenministerium. Schwerpunktmäßig würden sie "im höherrangigen Straßennetz" stattfinden, wo sich sechs Grenzübergänge befinden. Das Innenministerium wies darauf hin, dass neben Österreich auch die Schengen-Länder Slowakei, Polen, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Norwegen und Schweden Grenzkontrollen durchführen.

Rund 50 Prozent weniger Aufgriffe in Österreich

Vor allem in der Slowakei seien die Aufgriffe in den vergangenen Wochen "massiv gestiegen", und zwar um 900 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Deutschland (71 Prozent), Frankreich (37 Prozent) und Spanien (42 Prozent) meldeten jeweils deutliche Anstiege. Dagegen sei in Österreich in den vergangenen Monaten die Zahl der Aufgriffe und Asylanträge um "etwa 50 Prozent" gesunken.

Während die Kontrollen zu Ungarn und Slowenien schon seit Jahren in Kraft sind, wurde an der tschechischen und slowakischen Grenze in der Vergangenheit jeweils nur für vergleichsweise kürzere Zeiträume kontrolliert. Die aktuellen Kontrollen zur Slowakei wurden etwa erst am 4. Oktober eingeführt und in der Vorwoche bis Anfang November verlängert.

Deutschland hatte am Montagabend mit festen Kontrollen an den Grenzübergängen zu Polen und Tschechien begonnen. Innenministerin Nancy Faeser hatte zuvor angekündigt, auch die seit Jahren bestehenden Kontrollen an der österreichischen Grenze um weitere sechs Monate verlängern zu wollen.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

27.04.2025
Unangekündigter Besuch

Karner und Faeser in Syrien

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken