Sie gilt dann ab Mitternacht, wie das Außenministerium der APA am Freitag mitteilte. Urlauber, die sich derzeit in Kroatien befinden, werden dringend aufgerufen heimzukehren. Weitere Details würden derzeit mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt, hieß es aus dem Außenamt.
Kroatien mit Rekordzahl an Neuansteckungen
Kroatien hatte am gestrigen Donnerstag eine Rekordzahl an Neuansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. 180 Menschen infizierten sich innerhalb von 24 Stunden mit dem SARS-CoV-2-Virus. In Kärnten wiesen 16 der insgesamt 22 Personen, die am Donnerstag positiv auf getestet worden waren, einen direkten Kroatien-Bezug auf. Auch in Tirol wurden in den vergangenen Tagen zumindest 20 positive Coronavirus-Testungen verzeichnet, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit einem Kroatien-Aufenthalt stehen, wie das Land mitteilte.
Laut Johns Hopkins Universität wurden in Kroatien bisher 6.050 positive Corona-Fälle gezählt, 161 Personen sind demnach mit oder an dem Virus verstorben.
Rückkehrer brauchen negativen PCR-Test
Nach der Einstufung von Kroatien als Risikoland, muss bei der Einreise nach Österreich ein ärztliches Gesundheitszeugnis vorgelegt werden. Das erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag per Aussendung. "Dieses Gesundheitszeugnis muss einen negativen PCR-Test bestätigen, der nicht länger als 72 Stunden zurückliegen darf", hieß es darin.
Wenn ein solcher Nachweis nicht erbracht werden kann, müssten die Reiserückkehrer innerhalb von 48 Stunden einen Test veranlassen, teilte Anschober weiters mit. Bis das Testergebnis vorliege, müssten sie in Quarantäne bleiben. "Damit ist Kroatien gleich eingestuft wie andere Länder des Balkans - Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien."
Kontrollen an Brennergrenze
Aufgrund der steigenden Zahlen in den Balkanländern werden seit Donnerstag auch an der Brennergrenze gesundheitspolizeiliche Kontrollen durchgeführt. Balkan-Rückkehrer könnten großräumig über den Brenner ausweichen, um Kontrollen an den Grenzübergängen in der Steiermark, Kärnten oder dem Burgenland zu umgehen, so die Begründung der Kontrollen.
Reisewarnungen für 31 weitere Länder
Weltweit gilt weiterhin zumindest der Reisehinweis der Stufe 4 ("Hohes Sicherheitsrisiko"), generell wird also von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten. Reisewarnungen gibt es seitens des österreichischen Außenministeriums derzeit (ohne Kroatien) für 31 Länder, darunter Bulgarien, Rumänien, Portugal und Schweden sowie die chinesische Provinz Hubei und seit einer Woche für das spanische Festland.
Warnung vor Reisen außerhalb Europas
Außerhalb Europas warnt das Außenministerium wegen der Pandemie weiterhin vor Reisen nach Ägypten, Bangladesch, Brasilien, Chile, Ecuador, Indien, Indonesien, in den Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Peru, Philippinen, Senegal, Südafrika und in die USA sowie in die chinesische Provinz Hubei. Abgesehen von der Pandemie warnt das Außenamt außerdem vor Reisen nach Afghanistan, in den Irak, in den Jemen, nach Libyen, nach Niger, Mali, Somalia, in den Südsudan, nach Syrien und in die Zentralafrikanische Republik
Kostenloses Storno bei Reisewarnung
Grundsätzlich rät das Außenministerium aufgrund der Corona-Krise "dringend von allen nicht notwendigen" Auslandsreisen ab. Eine Reisewarnung berechtigt zu einem kostenlosen Storno einer gebuchten Reise. Eine Reisewarnung ist aber kein Reiseverbot. Sollte allerdings eine Rückholaktion aus einer Region oder einem Land durchgeführt werden, wo es eine ausdrückliche Reisewarnung gibt, können die Reisenden an den Konsularkosten beteiligt werden.
(Quelle: apa)