Eine hochbetagte Patientin ist Donnerstagnachmittag in der Wiener Klinik Favoriten erschossen worden. Der Schütze war laut Polizei der 88-jährige Ehemann der 86-Jährigen. Er fügte sich auch selbst eine schwere Schusswunde zu, an der er wenig später verstarb. Die Frau hatte sich nach Angaben des Spitals seit Juli in stationärer Behandlung befunden, sagte Polizeisprecher Mattias Schuster der APA.
Spitalsmitarbeiterin von Knall alarmiert
Eine Spitalsmitarbeiterin hatte den Knall, der sich dann als Schuss herausstellte, aus einem Patientenzimmer auf der Neurologie gehört. Sie fand dort die 86-Jährige "mit offensichtlichen Verletzungen im Bett liegend", berichtete Schuster. "Sie rannte sofort aus dem Zimmer, um die Rettungskette in Gang zu setzen. In diesem Moment war ein weiterer Knall aus dem Raum wahrzunehmen."
"Wir haben offene Spitäler", betonte Pederiva. Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher könnten sich frei bewegen, "ohne Taschenkontrollen und Ähnliches beim Eingang, und das ist auch bewusst so", betonte er. Bei mehr als drei Millionen Patientenkontakten pro Jahr seien Sicherheitsmaßnahmen wie etwa auf Flughäfen "nicht realistisch" umzusetzen. Im aktuellen tragischen Fall "hatte ein Mann einen Plan und hat ihn umgesetzt. Ich wüsste nicht, wie man so etwas verhindern könnte", meinte der Sprecher.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at.
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(Quelle: apa)