Bildungspolitik

Bei Schulabbruch wird "Perspektivengespräch" Pflicht

Veröffentlicht: 30. September 2025 14:56 Uhr
Ab dem kommenden Schuljahr müssen Schülerinnen und Schüler ab der neunten Schulstufe vor einem Schulabbruch verpflichtend ein Perspektivengespräch mit einer Lehrkraft führen. Bei Minderjährigen sind auch die Eltern einzubeziehen, bei Verweigerung drohen Verwaltungsstrafen. Ziel ist es, Ursachen für den Abbruch zu klären und individuelle Fördermöglichkeiten aufzuzeigen.

Schülerinnen und Schüler ab der neunten Schulstufe müssen vor einem Schulabbruch ab dem kommenden Schuljahr verpflichtend ein "Perspektivengespräch" mit mindestens einer vertrauten Lehrkraft führen. Das sieht ein Ministerratsvortrag von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) vor, der am Mittwoch beschlossen werden soll. Bei Minderjährigen müssen auch die Erziehungsberechtigten am Gespräch teilnehmen, bei Verweigerung sind Verwaltungsstrafen möglich.

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Zu den Gesprächen kann neben der Lehrkraft bzw. den Lehrkräften auch eine externe oder interne Beratungsperson (etwa psychosoziales Supportpersonal wie Psychologinnen oder Sozialarbeiter) hinzugezogen werden. Absolvieren müssen sie etwa Schülerinnen oder Schüler, die nach dem "Poly" oder einer anderweitigen Absolvierung der Schulpflicht keine weiterführende Ausbildung machen bzw. später eine solche abbrechen wollen. Im Falle eines Schulwechsels noch in der Pflichtschulzeit kann das Gespräch auf freiwilliger Basis wahrgenommen werden.

Besprechung nächster Schritte und Info über Abbruchgründe

Durch die Beratung und Klärung der Gründe für das Ausscheiden aus der Schule sollen einerseits individuelle Hilfsangebote aufgezeigt und nötige nächste Schritte besprochen werden. Andererseits würden die Schulen so wichtige Rückmeldungen zu förderlichen beziehungsweise hinderlichen Faktoren im Schulalltag bekommen. Gerade die Ereignisse rund um das Attentat am BORG Dreierschützengasse in Graz würden den Handlungsbedarf im Umgang mit Schulabbrüchen zeigen. Der damalige Täter hatte davor die Schule abgebrochen.

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"Wir wollen Schülerinnen und Schüler, die beschließen, die Schule abzubrechen, nicht alleine lassen, sondern in Gesprächen gezielte Beratung zukommen lassen", meinte Wiederkehr in einer Aussendung. "Ziel ist es, einerseits einen Blick zurück zu werfen und die Ursachen für den Schulabbruch zu identifizieren, aber vor allem nach vorne zu schauen und den Jugendlichen individuelle Entwicklungs- und Weiterbildungschancen aufzuzeigen." Außerdem müssten die Eltern mit ins Boot geholt werden: "Ihre Mitarbeit ist unerlässlich, wenn es um eine erfolgreiche Bildungslaufbahn ihrer Kinder geht."

Neben den Perspektivengesprächen soll im Ministerrat auch noch die bereits angekündigte verpflichtende Begleitung von suspendierten Schülern fixiert werden.

(Quelle: apa)

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