Die deutsche Stadt Potsdam hat nach einer ersten Prüfung ein Einreiseverbotsverfahren gegen den früheren Kopf der rechtsextremen österreichischen Identitären, Martin Sellner, eingeleitet. Sellner hatte bei einem Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam über die Vertreibung von Menschen ausländischer Herkunft referiert. Er will gegen ein etwaiges Einreiseverbot rechtlich vorgehen.
Maritn Sellner: "Mein Anwalt bekam ein 33-seitiges Dokument"
"Die Landeshauptstadt Potsdam hat am Freitag das rechtsstaatliche Verfahren zum Entzug der Freizügigkeit gegen den österreichischen Staatsbürger Martin Sellner begonnen", teilte ein Sprecher der Stadt am Sonntag mit. Sellner schrieb auf seinem Telegram-Kanal: "Mein Anwalt bekam ein 33-seitiges Dokument, indem versucht wird, mich als Erzhetzer und Umstürzler darzustellen." Damit solle "die gesamte neue patriotische Bewegung von Partei bis Vorfeld kriminalisiert und langfristig verboten werden", schrieb er.
Nach Berichten über ein mögliches Einreiseverbot nach Deutschland stellte Martin Sellner dieses auf die Probe. Montagabend wurde er bei der Einreise über Passau an der Grenze kontrolliert. Etwa 45 Minuten später durfte er weiter nach Deutschland reisen.
Wer ist Martin Sellner?
Martin Michael Sellner ist ein österreichischer rechtsextremer Aktivist und Autor. Von 2015 bis 2023 war er Sprecher der Identitären Bewegung Österreich (IBÖ). Er ist auch als Akteur der Neuen Rechten in Deutschland bekannt und propagiert rassistische, völkische und antisemitische Positionen.
(Quelle: salzburg24)