Polizei prüft Sachverhalt

Rammstein in Wien: Anzeigen nach Attacke auf ORF-Team

Mit einer Kundgebung hat das Bündnis "#KeineBühne für Rammstein" und #aufstehn am Mittwoch, 26. Juli 2023, vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen das Konzert der deutschen Rockband Rammstein protestiert. 
Veröffentlicht: 27. Juli 2023 08:35 Uhr
Mehr als 55.000 Fans – darunter auch Salzburgs LHStv. Marlene Svazek – pendelten gestern Abend zum Konzert der deutschen Rockband Rammstein ins Wiener Ernst-Happel-Stadion. Der Frontman der Kultband, Till Lindemann, sieht sich mit Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs konfrontiert. Nach dem Konzert kam es zu einem Angriff auf ein ORF-Team.
SALZBURG24 (nic)

Für mehr als 55.000 Fans war es ein Abend ganz nach ihrem Geschmack: Die deutsche Rockband Rammstein bot beim ersten von zwei Konzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion am Mittwoch eine durchgestylte, höchst professionelle Show, die mit opulente Effekten aufwartete.

Abgesehen davon gab es einige Anzeigen rund um das Event. Im Vorfeld des Gigs wurde ein Mann vor dem Stadion aufgrund der Bestimmungen des Verbotsgesetzes angezeigt. Hierbei trug dieser ein nationalsozialistisches Abzeichen am Mantelkragen. Außerdem gab es u.a. fünf Anzeigen wegen des Verdachts auf Körperverletzung, zwei wegen des Verdachts auf sexuelle Belästigung und je eine nach dem Suchtmittelgesetz, wegen Ordnungsstörung, des Verdachts auf Sachbeschädigung und aggressiven Verhaltens.

Im Zusammenhang mit der Attacke auf das ORF-Team sprach der Presseclub Concordia via X (vormals Twitter) von einem "widerlichen Angriff", den man verurteile. Die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer zeigte sich ebenfalls empört. "Unglaublich was sich beim gestrigen Rammstein-Konzert abgespielt hat. Antisemitismus und Gewalt gegen Journalist:innen - beides ein NoGo. Die Vorfälle müssen untersucht werden", forderte sie auf X.

Onlinepetition gegen Rammstein-Konzerte

Anders hingegen war die Lage vor der Show und vor dem Stadion. Deutliche Ablehnung brachte das Bündnis #KeineBühne zum Ausdruck: Die Plattform #aufstehn, die bereite Anfang Juni eine Onlinepetition gegen die beiden Auftritte gestartet hatte, stand gemeinsam mit weiteren Organisationen wie dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), dem Österreichischen Frauenring oder Claim the Space hinter der heutigen Kundgebung, die viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer anzog. Die Protestaktion stand unter dem Motto "Keine Bühne für mutmaßliche Täter". "Wir sind der Meinung, dass die Konzerte kein sicherer Ort sind, solange nicht alle Vorfälle geklärt sind", erklärte Kampagnenleiterin Philine Dressler gegenüber der APA.

"Wollen Betroffenen eine Stimme geben"

"Wir sind hier, weil wir den Betroffenen eine Stimme geben wollen", so Dressler. Man wolle die Konzerte nicht kommentarlos über die Bühne gehen lassen. Vor Ort waren auch Aktivistin Lena Schilling, Regisseurin Katharina Mückstein sowie AÖF-Geschäftsführerin Maria Rösslhumer. Auf Schildern war zu lesen "Betroffenen glauben", "Nur Ja heißt Ja" oder "Wer hat Angst vorm weißen Mann?", aber auch "Kill Till". Zwischen den Kundgebungsteilnehmern und den Rammstein-Fans, die als Zaungäste immer wieder vorbei schauten, gab es durchaus ruhige Diskussionen. Aber auch einige Beschimpfungen gingen in Richtung der Protestaktion.

Die Vorwürfe gegen Till Lindemann waren Ende Mai aufgekommen. Mehrere Frauen haben seitdem davon berichtet, dass rund um Konzerte der Band Übergriffe stattgefunden haben sollen. Sie schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während der Auftritte ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Zuletzt auch Vorwürfe einer Frau aus Österreich

Zuletzt hatte auch eine Frau in Österreich Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Demnach sei es bei einem Konzert im Jahr 2019 zu einem Vorfall gekommen, bei dem die Frau, die anonym bleiben möchte, vom Sänger auf einem Hotelzimmer so heftig auf das Gesäß geschlagen wurde, dass sein Handabdruck zu sehen gewesen sei. Danach habe er von ihr abgelassen. Die Staatsanwaltschaft Wien wird nach den im ORF bekanntgemachten Vorwürfe gegen Lindemann "vorerst kein Ermittlungsverfahren einleiten".

Lindemann und seine Anwälte haben sämtliche Vorwürfe stets entschieden zurückgewiesen und sind teils auch gerichtlich gegen die Behauptungen respektive die Berichterstattung darüber vorgegangen. Ein weiteres Mal werden Rammstein am morgigen Donnerstag auf der Bühne stehen und sich danach von Wien verabschieden.

Bildergalerien

Mit einer Kundgebung hat das B\u00fcndnis \"#KeineB\u00fchne f\u00fcr Rammstein\" und #aufstehn am Mittwoch, 26. Juli 2023, vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen das Konzert der deutschen Rockband Rammstein protestiert.\u00a0
Mit einer Kundgebung hat das B\u00fcndnis \"#KeineB\u00fchne f\u00fcr Rammstein\" und #aufstehn am Mittwoch, 26. Juli 2023, vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen das Konzert der deutschen Rockband Rammstein protestiert.\u00a0
Mit einer Kundgebung hat das B\u00fcndnis \"#KeineB\u00fchne f\u00fcr Rammstein\" und #aufstehn am Mittwoch, 26. Juli 2023, vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen das Konzert der deutschen Rockband Rammstein protestiert.\u00a0
Mit einer Kundgebung hat das B\u00fcndnis \"#KeineB\u00fchne f\u00fcr Rammstein\" und #aufstehn am Mittwoch, 26. Juli 2023, vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen das Konzert der deutschen Rockband Rammstein protestiert.\u00a0
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Mit einer Kundgebung hat das B\u00fcndnis \"#KeineB\u00fchne f\u00fcr Rammstein\" und #aufstehn am Mittwoch, 26. Juli 2023, vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen das Konzert der deutschen Rockband Rammstein protestiert.\u00a0
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Mit einer Kundgebung hat das B\u00fcndnis \"#KeineB\u00fchne f\u00fcr Rammstein\" und #aufstehn am Mittwoch, 26. Juli 2023, vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen das Konzert der deutschen Rockband Rammstein protestiert.\u00a0
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(Quelle: apa)

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