Neonazi-Rapper

Rechtsextreme Musik als Podcast auf Spotify getarnt

Veröffentlicht: 06. Dezember 2024 16:23 Uhr
Über ein Jahr lang waren auf Spotify offenbar Werke rechtsextremer Musiker - darunter auch Titel des wegen Wiederbetätigung verurteilten Rappers "Mr. Bond" - als Podcast getarnt abrufbar. Mittlerweile wurden die Werke vom Streamingdienst entfernt.

Auf Spotify ist laut einer Recherche der schwedischen Nichtregierungsorganisation Expo als Podcast getarnte rechtsextremistische Musik über Monate hinweg abrufbar gewesen. Wie der "Spiegel", der Einsicht in die Recherche nahm, berichtet, befand sich Musik des Lienzer Neonazi-Rappers "Mr. Bond" darunter. Spotify bestätigte den Sachverhalt und hat die Werke mittlerweile von der Streamingplattform entfernt.

Musik von verurteiltem Rechtsextremen auf Spotify abrufbar

Von "Mr. Bond" waren mindestens von Juli 2023 bis November 2024 zahlreiche Stücke abrufbar - viele davon mit Künstlernamen und Albentiteln. Der Osttiroler wurde 2022 vor dem Wiener Landesgericht für Strafsachen nach dem Verbotsgesetz zu zehn Jahren Haft wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt. Das Wiener Oberlandesgericht bestätigte 2023 das Urteil.

Der Rapper verherrlichte mit seiner Musik und Videos den Nationalsozialismus, Adolf Hitler und die Massenvernichtung der Juden im Dritten Reich. Er hatte in der rechtsextremen Szene Bekanntheit erlangt, indem er populäre Hits umtextete und die neuen Versionen via Internet verbreitete. Eine der Nummern von "Mr. Bond" verwendete der rechtsextreme Gewalttäter, der am 9. Oktober 2019 im deutschen Halle an der Saale in eine Synagoge eindringen wollte und in der Nähe zwei Menschen tötete, als ihm dies nicht gelang. Den geplanten Live-Stream vom gescheiterten Attentat auf die jüdische Gemeinde hatte der Mann mit einem Stück von "Mr. Bond" musikalisch unterlegt.

(Quelle: apa)

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