ORF-Sommergespräch

Rendi-Wagner will gefährdete Afghanen aufnehmen

SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.
Veröffentlicht: 31. August 2021 08:54 Uhr
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner pochte beim ORF-Sommergespräch am Montagabend darauf, gefährdete Menschen aus Afghanistan aufzunehmen. Außerdem ließ sie mit ihrer Sichtweise zur Corona-Lage aufhorchen. Denn im Gegensatz zu Virologin Dorothee Von Laer hält sie einen vierten Lockdown für vermeidbar.

"Einige Hundert, das sollte möglich sein", sagte sie nach einer konkreten Zahl gefragt.

Rendi-Wagner für Rettung Gefährdeter aus Afghanistan

Die Rettung besonders gefährdeten Menschen, wie etwa Frauen, solle von einer internationalen Hilfsgemeinschaft, der Österreich angehören solle, organisiert werden. "Wir können diese Menschen nicht in Stich lassen." Gleichzeitig brauche es Schutzzonen in den Nachbarländern. Wegschauen sei keine Option, weder für Europa, noch für Österreich. Die unkontrollierte Migrationswelle nach Mitteleuropa wie 2015 dürfe sich aber nicht wiederholen, so Rendi-Wagner. Österreich und Europa hätten aus den Fehlern von damals allerdings nichts gelernt. Die Linie der SPÖ sei hier einheitlich und klar, "denn ist die einzige machbare Linie", beteuerte die Parteivorsitzende.

PCR-Tests und Impfung gegen vierten Lockdown?

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie fordert sie ein Gegensteuern. Es müsste jetzt "mit Hirn und gezielt getestet werden". So hätten alle Reiserückkehrer einen PCR-Tests und "am besten einen zweiten innerhalb einer Woche" machen müssen und nicht nur Urlaubsrückkehrer aus wenigen Ländern. Auch in den Schulen brauche es zwei PCR-Tests in der Woche und das österreichweit, so Rendi-Wagner. Die derzeitige Impfrate von rund 60 Prozent sei zu niedrig. Die dritte Impfung müsse jetzt rasch verabreicht werden. Dann könne es Österreich auch ohne vierten Lockdown schaffen, zeigte sie sich überzeugt. Von einem Impfzwang hält Rendi-Wagner nichts, mit den richtigen Argumenten und der Wahrheit können bis zu 90 Prozent der Menschen überzeugen werden.

Dass sie in der SPÖ immer wieder mit Widerständen zu kämpfen hat, führte Rendi-Wagner auch darauf zurück, die sie seit 130 Jahren die erste Frau an der Spitze der Sozialdemokratie ist. "Ich befasse mich keine Sekunde damit, aber ich glaube, es ist für viele ungewohnt." Sie hätte sich "natürlich mehr als 75 Prozent" Zustimmung beim Parteitag gewünscht, aber "im Leben gibt es viel härtere Prüfungen".

Kritik an Vorschlag von AMS-Chef

Kritik übte sie an der Forderung von Arbeitsmarktservice-Vorstand Johannes Kopf nach einem "Aus" oder einer massiven Einschränkung für die Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose. Wenn etwa die Gastronomie nicht genug Arbeitskräfte bekomme, müsse sich die Branche fragen, ob die Arbeitsbedingungen passen. Mit solchen Maßnahmen würde man den arbeitslosen Menschen die "letzte Würde nehmen", das sei sowohl wirtschaftlich als auch menschlich zu hinterfragen. Derzeit ist ein Zuverdienst von 475 Euro im Monat erlaubt.

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SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.
SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.
SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.
SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.
SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.
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SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.
SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner und Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher im Rahmen des ORF-Sommergespräches in Wien am Montag, 30. August 2021.

(Quelle: apa)

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