Er habe den insolventen Unternehmer und Immobilieninvestor erst kennengelernt, als dieser schon "auf dem Weg nach unten" war, als dessen Signa-Konzern schon zusammengebrochen, Benko "vor einem Scherbenhaufen" stand und "bereits viele Menschen in den Ruin getrieben" wurden. Er habe in seinem Leben eigentlich gelernt, dass man bei Menschen stehen bleiben soll, "auch wenn sie auf dem Weg nach unten sind" - und sich nicht nur im Glanze solcher sonnen soll, die "nach oben" unterwegs wären. Nun müsse er sich aber eingestehen: "Es war ein Fehler, dass ich stehen geblieben bin." Im selben Atemzug erinnerte Dornauer aber auch daran, dass viele Politiker Benkos Nähe in Zeiten dessen Aufstiegs suchten, etwa im Rahmen des berüchtigten "Törggelen-Abends" in Wien. Auch dass der gebürtige Innsbrucker einst einmal als "Tiroler des Jahres" ausgezeichnet worden war, ließ der Landeshauptmannstellvertreter nicht unerwähnt.
Bevor er sich mit einem befreundeten Tiroler Hotelier zu dem folgenschweren Jagdausflug in die Steiermark aufgemacht habe, sei er sich keineswegs sicher gewesen, ob dies auch richtig sei: "Bis ich diese Entscheidung getroffen habe, habe ich mehrere Tage hin und her überlegt." "Schorsch, bitteschön fahr da nicht hinunter, das hebst nicht einmal du", habe er sich gesagt. Er habe gewusst, dass er damit "viele Menschen enttäuscht, weil sie es nicht verstehen können", so ein sichtlich bewegter und mitgenommener Dornauer vor dem Plenum des Landesparlaments, in dem es für die Dauer seiner Ausführungen komplett still war.
Dornauer: "Habe das Recht nicht gebrochen"
Einmal mehr beteuerte Dornauer, der nach wie vor mit einem Waffenverbot belegt ist, keinen Gesetzesbruch begangen zu haben: "Ich sage den Tirolerinnen und Tirolern: 'Ich habe das Recht nicht gebrochen.'" Er habe "keine Geschenkannahme gemacht".
Es stimme, er sei immer viel unterwegs gewesen, vor allem auch als Landeshauptmannstellvertreter - bei Veranstaltungen, Festen usw., holte Dornauer zudem aus. Er habe "immer mit allen geredet", politisiert, sich deren Sorgen und Nöte sehr genau angehört - ob Unternehmer, Angestellter, Arbeiter. "Es wird mit ja immer vorgeworfen: Aber ich habe an einer Bar stehend auch immer den Menschen hinter der Bar gesehen, der bis halb zwei in der Früh arbeitet. Oder der in der Küche das Essen zubereitet."
Landeshauptmannstellvertreter zu sein, sei der "wunderschönste Job der Welt, Philip", so der 41-Jähre in Richtung seines baldigen Nachfolgers Philip Wohlgemuth gerichtet. Diese Hinwendung zu den Menschen und Geselligkeit habe er immer an den Tag gelegt - er, der angeblich nur der "schillernde Politiker sei, der nichts auf die Reihe kriegt", zeigte sich Dornauer auch ein wenig verbittert.
(Quelle: apa)