Der frühere Baulöwe Richard "Mörtel" Lugner (Baumeister Ing. Richard Lugner) war als Society- und Partylöwe bis zu seinem Tod der mit Abstand wichtigste Werbeträger für das Einkaufszentrum Lugner-City in Wien-Fünfhaus. Auch im Management des Centers wird er im "Wirtschafts-Compass" neben Tochter Jacqueline und einer weiteren Managerin angeführt.
Das Einkaufszentrum ("gemma Lugner") gehörte ihm zuletzt zu zehn Prozent direkt. Die weiteren 90 Prozent stehen im Eigentum der Lugner-Söhne-Privatstiftung – deren Stifter wiederum Lugner war. "Erfolg ist mir wichtiger als Geld. Das Geld kommt mit dem Erfolg", sagte Lugner 2003 laut "Bunte". Bei Reichenlisten, in denen viele Wohlhabende lieber nicht aufschienen, versuchte sich Lugner manchmal allerdings doch hinein zu reklamieren – direkt und persönlich mit Anruf bei Medienvertretern, wie er das immer wieder einmal auch bei anderen Themen tat.
Rechtsanwaltssohn Lugner besuchte die Bundesgewerbeschule Wien-Schellinggasse und maturierte 1953 in Hochbau. Als er 1962 die Baumeisterkonzession erhalten hatte, stellte er noch im selben Jahr die ersten zwei Arbeiter und zwei Angestellte in seinem eigenen Unternehmen ein. 1997 übertrug Lugner die Leitung des Baugeschäfts an seine Söhne.
"Lugner City" im September 1990 eröffnet
Im September 1990 eröffnete im 15. Wiener Bezirk die "Lugner City", das zu diesem Zeitpunkt siebentgrößte Einkaufszentrum in Österreich. Gerne bezeichnete der - zumindest nach außen hin stets gut gelaunte - Unternehmer dieses Projekt als sein "Baby". Seit Erweiterungen 1997 und 2000 umfasst der Komplex mit 106 Geschäften eine Größe von rund 25.000 Quadratmetern. Daneben entstand 2005 auch die "Lugner Kino City".
Hang zu Selbstdarstellung bringt Werbewert
Der Werbewert von "Mörtels" Hang zur Selbstdarstellung war nicht zu vernachlässigen – dass er zum Opernball oft internationale, meist weibliche Berühmtheiten nach Wien einlud, nützte sowohl dem Ball selbst wie auch der Stadt Wien.
(Quelle: apa)