Moderne Autos sind vollgepackt mit Assistenzsystemen, die das Fahren sicherer und komfortabler machen sollen. Doch wie empfinden Österreichs Autofahrer:innen den Einsatz von Spurhalteassistenten und Co im Alltag? Das hat der ÖAMTC untersucht und dabei 190 Viel- und 38 Wenigfahrer:innen befragt.
Spurhalteassistent bei vielen Autofahrer:innen unbeliebt
Die Untersuchung zeigt ein geteiltes Bild: Einerseits werden die Systeme von etwa 75 Prozent der Befragten als vertrauenswürdig angesehen, andererseits berichten viele von Problemen – etwa Fehlreaktionen. Auf besonders viel Kritik stoße demnach der Spurhalteassistent. „Viele deaktivieren ihn regelmäßig, weil er zu stark ins Fahrgeschehen eingreift oder als störend wahrgenommen wird. Auch weil er das eigene 'Nicht-Blink-Verhalten' offenlegt“, erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
Welche Fahrassistenzsysteme sind hilfreich?
Der intelligente Geschwindigkeitsassistent ISA (Intelligent Speed Assistance), der seit Juli 2024 in der EU für alle Neuwagen verpflichtend ist und eine fahrlässige Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verhindern soll, zähle zu den unbeliebteren Systemen. Als besonders hilfreich seien hingegen der Notbremsassistent, der Rückfahrassistent, der Tempomat sowie die Abstands- und Lichtautomatik genannt worden.
Große Unterschiede zeigen sich indes beim „Müdigkeitswarner“ – dessen Effektivität hängt offenbar stark vom Fahrzeughersteller ab. „Technik kann warnen, aber sie ersetzt keine Erholung“, mahnt Seidenberger.
61 Prozent der Befragten berichten von gefährlichen Situationen durch Assistenten
59 Prozent der Vielfahrer:innen und 63 Prozent der Wenigfahrer:innen gaben laut ÖAMTC an, durch den Einsatz eines Assistenzsystems bereits vor einem Unfall bewahrt worden zu sein. Gleichzeitig berichten 61 Prozent der Vielfahrer:innen, dass Systeme auch schon gefährliche Situationen ausgelöst hätten.
„Fahrer:innen möchten unterstützt, aber nicht bevormundet werden“, fasst Seidenberger die Untersuchung zusammen. Viele würden zudem die uneinheitlichen Symbole und die fehlende Möglichkeit, individuelle Einstellungen dauerhaft zu speichern, kritisieren.
(Quelle: salzburg24)




