Grenzübergang durchbrochen

Schlepper im Burgenland feuert auf Soldaten

Veröffentlicht: 17. Jänner 2022 10:10 Uhr
Ein Schlepper hat am Montag am burgenländischen Grenzübergang Eberau (Bezirk Güssing) auf Bundesheer-Soldaten geschossen. Es wurde dabei niemand verletzt, dem mutmaßlichen Schützen gelang aber die Flucht, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Laut Polizei wurde ein zweiter mutmaßlicher Schlepper, ein Moldawier, festgenommen. Zwölf Flüchtlinge blieben ebenfalls unverletzt, sie beantragten Asyl.

Schüsse auf Soldaten abgefeuert

Das Verteidigungsministerium berichtete, dass am Montag ein Kastenwagen die Kontrolle am Grenzübergang durchbrochen habe. Polizeisprecher Helmut Marban bestätigte den Vorfall gegenüber der APA und erläuterte, dass der Van mit ungarischen Kennzeichen auf einem Feldweg angehalten werden konnte.

Die Flüchtlinge sprangen aus dem Fahrzeug, ebenso einer der beiden Schlepper. Dieser rannte in Richtung Ungarn und schoss auf Assistenzsoldaten. Alle blieben unverletzt, so die Angaben. Der Mann sei aber noch flüchtig, die Polizei ermittle auf Hochtouren, sagte Marban.

Mehrere Flüchtlinge aufgegriffen

Laut seinen Angaben wurden zwölf Flüchtlinge aufgegriffen. Zu ihrer Nationalität konnte er noch keine Angaben machen. Der festgenommene mutmaßliche Schlepper stamme aus Moldawien, die Herkunft des flüchtigen Schleppers ist noch nicht bekannt.

Politiker reagieren auf Vorfall

"Dieser heutige Vorfall verdeutlicht, dass die Maßnahmen der Schlepper und die damit verbundene Kriminalität neue Dimensionen erreicht haben. Ich bin froh, dass die eingesetzten Soldaten beim Schusswechsel unverletzt geblieben sind", sagte Ministerin Klaudia Tanner (ÖVP) in der Aussendung.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zeigte sich in einem Statement ebenfalls schockiert und betroffen: "Dieser Angriff zeigt, wie menschenverachtend die internationale Schlepperkriminalität agiert und dass es dabei keine Tabus mehr gibt." Die Zuspitzung des internationalen Menschenschmuggels erfordere aber auch neue politische Lösungen: "Die Auslagerung von Asylverfahren in Verfahrenszentren außerhalb Europas würde dem 'Geschäftsmodell' dieser hochlukrativen Kriminalität den Boden entziehen."

(Quelle: salzburg24)

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