Österreich

Schneefälle lassen nach: Verkehrslage beruhigt sich

Veröffentlicht: 01. Februar 2014 10:05 Uhr
In Kärnten hat sich Samstagvormittag die verkehrstechnische Lage nach den massiven Schneefällen der vergangenen Stunden etwas entspannt. Die Autobahnen waren frei befahrbar und die ÖBB könnte einige am Freitag gesperrte Streckenteile befahren. Auch die Ortschaft Heiligenblut (Bezirk Spittal) war nach einer Nachtsperre ab 8 Uhr wieder über die Mölltal Bundesstraße (B 107) erreichbar.

In Osttirol blieb die Lage auch am Samstagvormittag weiterhin angespannt. Die Lawinengefahr wurde von den Experten des Landes weiterhin als groß, also Stufe "4? der fünfteiligen Skala, eingestuft. In den Abendstunden könnte sich die Lage nach neuerlichen Schneefällen noch einmal verschärfen.

 

 

Schnee geht in Regen über

Für Samstag und Sonntag waren jedoch vor allem in Oberkärnten noch einige Niederschläge prognostiziert. In tieferen Lagen setzte Regen ein. Durch den Regen, der auf den Schnee fiel und dadurch einige Bäume knickte, kam es über das Bundesland verteil zu einigen Stromausfällen. "Derzeit sind etwa 3.000 Haushalte ohne Strom", sagte Josef Stocker vom Energieversorger Kelag zur APA.

In der vergangenen Nacht sei es vor allem zu Ausfällen vom Ossiacher See bis ins Rosental gekommen. Am Vormittag wurden Probleme aus dem Gailtal, dem Drautal und dem Mölltal gemeldet. "Wir arbeiten laufen an der Behebung der Schäden. Wie sich die Situation weiterentwickelt, ist schwer einzuschätzen", erklärte Stocker.

Tauernstrecke nach Salzburg noch gesperrt

Die ÖBB hat nach dem Zusammenbruch des Bahnverkehrs am Freitag den Verkehr zwischen Klagenfurt und Villach wieder aufgenommen. Auch zwischen Villach und Spittal verkehrten wieder Züge. "Allerdings nur im Notbetrieb", sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch zur APA. Die Tauernstrecke in Richtung Salzburg blieb wegen Lawinengefahr weiterhin gesperrt. Ebenso geschlossen werden musste die Tauernschleuse. Geschlossen blieb bis auf Weiteres auch die Bahnverbindung in Richtung Italien.

In Richtung Slowenien war geplant, die Strecke Samstagmittag wieder freizugeben. Auch von Spittal nach Lienz könnten heute eventuell wieder Zuge fahren. Weiterhin geschlossen blieb die Verbindung Klagenfurt-Rosenbach sowie die Gailtalbahn.

Keine Probleme auf den Autobahnen

In Kärnten waren zwar etliche Passstraßen und Nebenverbindungen gesperrt, auf den Autobahnen gab es vorerst aber keine Probleme. "Es hat sich vorerst beruhigt, das kann sich aber wieder ändern", sagte ein Sprecher des ÖAMTC. Am Freitag musste die Tauernautobahn (A 10) wegen hängen gebliebener Fahrzeuge bei Spittal für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Autobahn war erst ab Mitternacht wieder frei befahrbar.

Die Ortschaft Heiligenblut war mittlerweile auch wieder erreichbar. "Wenn tagsüber entsprechend viel Schnee fällt, ist aber eine neuerliche Nachtsperre möglich", sagte Bürgermeister Josef Schachner zur APA.

Ende des Schneefalls spätestens am Montag

Noch ist der starke Schneefall im Süden nicht vorbei, aber ein Ende ist in Sicht. Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Klagenfurt: „Am Samstag und in der Nacht auf Sonntag schneit es in Osttirol und Oberkärnten zum Teil noch stark, und die Schneefallgrenze sinkt wieder bis in die Täler. Im Bereich Galtail und Oberes Drautal kommen bis Sonntag Abend 20 bis 40 Zentimeter Schnee dazu, im Lesachtal 40 bis 50 Zentimeter. In den Karnischen Alpen erwarten wir 60 bis 90 Zentimeter Neuschnee. Sonntagnachmittag wird der Schneefall schon langsam schwächer und hört im Laufe des Montags größtenteils überhaupt auf."

Schneebruch, Schneelast und Lawinengefahr

Der zum Teil nasse und somit schwere Schnee kann weiterhin Bäume zum Umstürzen bringen und für Probleme auf Straßen, Bahnlinien und Stromleitungen sorgen. Auf Gebäuden sind Probleme durch kritische Schneelasten möglich. Und die Lawinengefahr bleibt durch den Neuschnee und die extremen Schneeverfrachtungen groß bis sehr groß.

Aktuelle Schneehöhen

Samstag in der Früh lagen in Kötschach 150 Zentimeter Schnee, in Dellach im Drautal 143, in Lienz 110, in Mallnitz 102 und in Döllach 100 Zentimer. In Villach war die Schneehöhe Samstag Früh 65 Zentimeter, in Klagenfurt am Flughafen 20 Zentimeter.

Der Schnee hat sich durch die vorübergehend milderen Temperaturen stark gesetzt, wodurch die Schneehöhen deutlich zurückgegangen sind. Wie ungewöhnlich die Neuschneemengen sind, zeigt aber eine Einordnung der 48-Stunden-Werte. Paul Rainer: „Von Donnerstag 7 Uhr bis Samstag 7 Uhr hat es zum Beispiel in Dellach im Drautal 131 Zentimeter geschneit. Für Osttirol und Oberkärnten sind das 48-Stunden-Mengen wie sie statistisch gesehen nur alle 75 bis 100 Jahre vorkommen."

Was die gesamte Niederschlagsmenge betrifft, also Schnee und Regen, sorgten die letzten Tage für den niederschlagsreichsten Jänner in Osttirol und Oberkärnten seit 1917. Österreichs 24-Stunden-Schneerekord stammt übrigens auch aus Osttirol: Am 31. Jänner 1986 registrierte die ZAMG in Sillian innerhalb von 24 Stunden 170 Zentimeter Neuschnee.

(S24.at/APA)

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(Quelle: salzburg24)

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