Ermittlungen nach anonymen Mails

Bombendrohungen in Österreich: Schweiz übernimmt Verfahren

Polizei im Einsatz nach einer Bombendrohung am Mittwoch, 15. Mai 2024, in einer Schule in der Linzer Innenstadt.
Veröffentlicht: 02. Mai 2025 13:00 Uhr Aktualisiert: 02.05.2025 15:10 Uhr
Nach einer Serie von Bombendrohungen in Österreich hat die Schweizer Staatsanwaltschaft St. Gallen das Verfahren gegen den verdächtigen 20-jährigen Schweizer übernommen. Er soll gegen ein Einkaufszentrum in Salzburg, den Bahnhof Wels sowie Schulen in Linz und Graz Drohmails verfasst haben.

Nach einer Serie von Bombendrohungen gegen Einrichtungen in Österreich vergangenes Jahr hat die Staatsanwaltschaft St. Gallen nun das Verfahren gegen einen Schweizer übernommen, bestätigte die Linzer Staatsanwaltschaft am Freitag einen Bericht in "Der Kronen Zeitung". Bisher waren die Ermittlungen "spiegelgleich" gelaufen. Dem Eidgenossen werden vier Drohmails zugeordnet. Gegen eine Tätergruppe, die aus Deutschland operiert, ermittelt die Staatsanwaltschaft Linz noch.

Motiv für Bombendrohungen unbekannt

Wer sich konkret hinter der Gruppe verbirgt, ist noch unklar, ebenso wie das Motiv. Sicherheitskreisen zufolge ist auch das deutsche Bundeskriminalamt involviert. "Wir stehen in dem zugrunde liegenden Sachverhalt in Kontakt mit den österreichischen Sicherheitsbehörden", teilte dazu ein Sprecher gegenüber der APA mit. Darüber hinaus äußere man sich jedoch nicht zu Ermittlungsverfahren, hieß es aus Wiesbaden.

Die hiesigen Ermittlungen dazu seien jedenfalls noch nicht abgeschlossen, sagte Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Jene Gruppe dürfte in Kontakt mit dem Verdächtigen aus der Schweiz stehen.

Verdächtiger kann nicht ausgeliefert werden

Der Schweizer soll gegen ein Einkaufszentrum in Salzburg, den Bahnhof Wels sowie Schulen in Linz und Graz Drohmails verfasst haben, so die Staatsanwaltschaftssprecherin Ulrike Breiteneder weiter. Per E-Mail waren die Drohungen bei den jeweiligen Landespolizeidirektionen eingegangen. Gegen den zum Tatzeitpunkt 20-Jährigen wurde ein EU-Haftbefehl auf Basis eines Rechtshilfeersuchens erlassen. Auch eine Razzia wurde von der Schweizer Exekutive bei ihm durchgeführt. Da er als Schweizer Staatsbürger nicht zur Strafverfolgung nach Österreich ausgeliefert werden könne - außer er stimme zu, was in dem Fall nicht geschehen sei - hat die Schweiz den Fall übernommen.

Die österreichischen Behörden ermitteln seit 30. September aber wegen insgesamt 27 anonymen Bombendrohungen. Insbesondere Bahnhöfe waren stark betroffen, jedoch auch Schulen sowie Einkaufszentren. Die darauffolgenden Polizeieinsätze hatten mitunter zu Räumungen geführt. Wer, abgesehen von den besagten vier, für die weiteren Bombendrohungen verantwortlich sein könne, wird noch ermittelt.

(Quelle: apa)

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