Erst am Sonntag sind zwei Mädchen jeweils bei Fensterstürzen in Oberösterreich verletzt worden. In Wien-Penzing ist laut Polizei ein dreijähriger Bub am Dienstagabend aus einem Fenster des Obergeschoßes eines Einfamilienhauses gestürzt. Auch dieses Kind wurde schwer verletzt. Und am Mittwoch ist eine Zweieinhalbjährige in Linz aus dem vierten Stock gefallen. Sie hat sich ebenfalls schwere Verletzungen zugezogen.
Die Gründe für Fensterstürze
Eine Untersuchung des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt, dass vor allem die Kombination aus kindlichem Forscherdrang und mangelnden Sicherheitsmaßnahmen der Grund ist, warum sich in Österreich rund alle vier Wochen ein Kinder bei diesen Stürzen schwer verletzt. KFV-Direktor Othmar Thann warnt: „Ungesicherte Fenster können binnen eines Augenblicks zu tödlichen Fallen werden. Deshalb legen wir allen Eltern nachfolgende Tipps ans Herz.“
Sicherheitstipps vom KFV:
- Lasst eure Kinder in Räumen mit geöffneten Fenstern niemals alleine.
- Stattet Fenster und Balkontüren mit altersgerechten, versperrbaren Sicherungen aus und bewahrt die Schlüssel an einem für Kinder unerreichbaren Ort auf.
- Montiert Sicherheitsriegel, damit euer Kind auch ein gekipptes Fenster nicht öffnen kann.
- Entfernt „Steighilfen“ wie Stühle, Tische, Pflanzenkübel in der Nähe von Balkongeländern und vor Fenstern.
- Legt keine Dinge auf Fensterbretter oder Balkonbrüstungen, die Kinder zum Hinaufklettern motivieren könnten (z.B. Spielzeug, Süßigkeiten)
Bereits acht Fensterstürze in diesem Jahr
Nach Aufzeichnungen des KFV sind in diesem Jahr insgesamt schon acht Kinder in Österreich aus dem Fenster gestürzt, im Vorjahr waren es zehn. Im Durchschnitt ereigne sich in Österreich alle vier bis fünf Wochen ein Fenstersturz eines Kindes, 13 seien in den vergangenen zehn Jahren in der Folge gestorben, so das KFV. "Wir appellieren daher dringend an Eltern, beim Lüften ganz besonders achtsam zu sein und präventive Vorsichtsmaßnahmen zu treffen - wie beispielsweise das Anbringen von Fenstersicherungen", betonte Othmar Thann, Direktor des KFV, in einer aktuellen Stellungnahme.
Aufmerksamkeit ist laut KFV der beste Schutz, gefährdet sind vor allem Kleinkinder. Man soll sie nie bei geöffnetem Fenster unbeaufsichtigt lassen. Das Kuratorium rät zu versperrbaren Fenstersicherungen, die dem Alter der Kinder entsprechen. Weiters sollen für Kinder reizvolle Gegenstände nicht auf Fensterbrettern oder Balkonbrüstungen und keine "Kletterhilfen" wie Tische und Sessel in der Nähe platziert werden.
(Quelle: salzburg24)