Auf einen zwanzigtägigen Lockdown für alle ab Montag haben sich heute die Landeshauptleute, Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) geeinigt. „Damit haben wir jetzt einheitliche Regeln für ganz Österreich. Das begrüße ich sehr, denn alle Bundesländer sind stark betroffen, die Lage sehr angespannt“, so Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in einer ersten Reaktion im Anschluss an die Konferenz.
"Impfpflicht leider notwendig"
„Die Impfpflicht ist leider deshalb notwendig, damit wir unser langfristiges Ziel, den Teufelskreis von Lockdown zu Lockdown zu durchbrechen, erreichen können“, sagt LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) zur angekündigten Maßnahme in einer Aussendung des Landes Salzburg.
„Es ist sehr schade, dass im Sommer trotz vielfachem Aufrufs tausende Impftermine in Salzburg ungenutzt verstrichen sind. Das wäre die Zeit gewesen, in der wir uns alle gemeinsam gegen eine neuerliche Infektions-Welle rüsten und uns sowie das Gesundheitssystem schützen hätten können“, so Stöckl weiter.
Grüne liegt Kultur am Herzen
Landeskulturreferent Heinrich Schellhorn (Grüne) versicherte in einer Aussendung Hilfe für die Kulturschaffenden in Salzburg. „Ich bin seit über einer Woche im engen Austausch mit Staatssekretärin Andrea Mayer, die bereits an einer Neuauflage der Hilfsmaßnahmen arbeitet. Unsere Corona-Hilfsmaßnahmen für die Kultur werden wieder hochgefahren und sie werden wieder greifen“. Hilfsgelder würden parat stehen.
„Gut, dass Schule und Kindergarten offen bleiben“
Angesichts des bevorstehenden Lockdowns wiederholte NEOS-Landessprecherin Andrea Klambauer die Forderung nach einem Aufrechterhalten des Schulunterrichtes und der Kinderbetreuung. “Es ist gut, dass der Unterricht weiterhin in Präsenz stattfinden kann. Das Pandemiemanagement darf nicht wieder auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen werden“, so Klambauer in einer Aussendung. Auch das breite Testangebot an den Schulen würde bei geschlossenen Schulen wegbrechen.
Lehrende noch Schüler kennen sich aus
„Dieses Szenario hat sich seit Wochen abgezeichnet. Die Pläne für die Vorgehensweise in den Schulen hätten längst in der Schublade liegen müssen“, kritisiert SPÖ-Gemeinderat und Bildungssprecher Sebastian Lankes die Situation an den Schulen. „Lehrende, Schüler, Eltern und Direktoren tappen im Dunkeln, wie der Schulbetrieb weiterlaufen soll und um das Chaos perfekt zu machen, widersprechen sich Landeshauptmann Haslauer und Bildungsminister Faßmann auch noch. Das ist eine Katastrophe“, setzt Lankes nach und kritisiert das Krisenmanagement scharf.
KPÖ um Delogierungen besorgt
Ein anderes Problem ortet die KPÖ in der Stadt Salzburg. „Der Lockdown ist die Folge politischen Versagens. Umso wichtiger ist, dass die Politik jetzt auf niemanden vergisst, gerade beim Brennpunktthema teures Wohnen. Es braucht einen sofortigen Delogierungsstopp und ganztägige Notunterkünfte für wohnungslose Salzburg“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) in einer Aussendung. Durch zahlreiche Stornierungen stünden tausende Hotel-Betten in der Stadt leer. Diese sollten nun für Obdachlose zur Verfügung gestellt werden.
(Quelle: salzburg24)