"Etwas zurückgeben"

Sollten Uni-Absolvent:innen zu Vollzeitarbeit verpflichtet werden?

Veröffentlicht: 28. Mai 2024 10:09 Uhr
Um „der Gesellschaft etwas zurückzugeben“ sollen Hochschul-Absolvent:innen Vollzeit arbeiten müssen, das fordert eine Tiroler Landesrätin. So solle dem Fachkräftemangel begegnet werden und die von der Allgemeinheit getragenen Kosten eines Studiums ins System zurückfließen.
SALZBURG24 (AnGr)

Tirols ÖVP-Arbeitslandesrätin Astrid Mair hat sich gestern offen für eine Verpflichtung zu Vollzeitarbeit nach einem Studium gezeigt. „Wer die Möglichkeit nützt, ein von der Allgemeinheit finanziertes Studium abzuschließen, soll sich im Anschluss auch zur Vollzeitarbeit bekennen und der Gesellschaft etwas zurückgeben“, sagte Mair der „Tiroler Tageszeitung“. Die 40-Stunden-Woche wolle sie indes beibehalten.

Tiroler Landesrätin fordert Vollzeit-Pflicht nach Studium

Mit einer Vollzeit-Pflicht für Uni-Absolventen könne dem „akuten Fachkräftemangel“ entgegengewirkt werden, meinte sie im Vorfeld eines am Montag in Tirol stattfindenden Arbeitsmarktgipfels mit den Sozialpartnern. „Eine solche Verpflichtung würde helfen, diese Lücken zu schließen und sicherzustellen, dass unsere gut ausgebildeten Fachkräfte dem Arbeitsmarkt Vollzeit zur Verfügung stehen“, sagte die Landesrätin.

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Gleichzeitig räumte sie ein, dass es auch „persönliche Umstände“ geben könne, die eine Vollzeitarbeit nicht ermöglichen würden. Dabei nannte sie etwa familiäre Verpflichtungen, gesundheitliche Probleme oder andere Gründe.

Hierzulande arbeiteten 2023 rund 31 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit, so Daten von Statistik Austria. Etwas mehr als die Hälfte der unselbstständig beschäftigten Frauen arbeitete demnach in Teilzeit, bei Männern lag die Quote bei 13,4 Prozent – unabhängig vom Bildungsniveau.

Nach Studium "der Gesellschaft etwas zurückgeben"?

Die Gesellschaft investiere immerhin „erheblich in die Bildung unserer jungen Menschen“, sagte Mair darüber hinaus auf APA-Nachfrage. Es sei daher „legitim zu erwarten, dass AbsolventInnen nach dem Studium Vollzeit arbeiten gehen.“

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Die investierten Mittel würden durch Steuern ins System zurückfließen, womit „andere öffentliche Güter, wie beispielsweise Sozialleistungen“, finanziert werden können. Darüber hinaus komme es den Arbeitenden hinsichtlich ihrer Pensionsansprüche zugute.

„Keine Denkverbote“ bei Anreizen zu Vollzeitarbeit

Einer zuletzt von der Industriellenvereinigung geforderten Ausdehnung der Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden erteilte die Landesrätin der schwarz-roten Landesregierung indes eine Absage: „Es geht nicht darum, generell mehr oder weniger zu arbeiten, sondern die bestehende Vollzeitarbeit bestmöglich zu nützen.“

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Zudem brauche es von der Bundesregierung praxisorientierte, innovative und attraktive Anreize sowie steuerliche Erleichterungen für Vollzeitbeschäftigte: „Dabei darf es keine Denkverbote geben.“

(Quelle: salzburg24)

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