Der Triumph und seine Folgen

Was uns JJs Sieg beim Song Contest kosten wird

Veröffentlicht: 18. Mai 2025 09:07 Uhr
JJ hat den Song Contest in Basel sensationell gewonnen. Das bedeutet auch, dass das Event kommendes Jahr in Österreich stattfinden wird - und das trotz aller Budgetlöcher.

Nach dem Feiern kommt die Rechnung - und auf die muss sich Österreich nach dem fulminanten Triumph von JJ beim Eurovision Song Contest von Basel einstellen. Schließlich steht damit fest, dass ungeachtet aller Budgetlöcher das größte Musikevent der Welt 2026 in Österreich ausgerichtet wird. Für die Show mit rund 150 Millionen Fernsehzuschauern allein beim Finale reisen alljährlich Zehntausende Fans und eine vierstellige Zahl an Journalisten an.

Heurige ESC-Ausgabe kostet rund 64 Mio. Euro

Für die heurige ESC-Ausgabe werden die Gesamtkosten mit rund 60 Mio. Franken (64 Mio. Euro) beziffert - die allerdings nicht das Schweizer Fernsehen SRG alleine tragen muss, was den ORF etwas beruhigen könnte. 20 Mio. Franken (21,3 Mio. Euro) steuert der Sender bei, die Stadt Basel 35 Mio. Franken (37,3 Mio. Euro) und die European Broadcasting Union (EBU) 5 Mio. Franken (5,3 Mio. Euro).

Anzeige für den Anbieter Glomex über den Consent-Anbieter verweigert

Kein Pappenstiel, aber zugleich darf man hier die Umwegrentabilität nicht außer Acht lassen. Alleine für die Ausrichterstadt Basel rechnet Dario Silic, Professor an der Swiss School of Business and Management in Genf, mit einem ökonomischen Profit von 60 Mio. Franken (64 Mio. Euro) dank des ESC. So haben sich etwa alleine die Hotelpreise in der ESC-Woche von ansonsten durchschnittlich 220 Euro auf 457 Euro pro Nacht mehr als verdoppelt.

Basel bleibt ein Plus von 27 Mio. Euro

Zieht man nun die Kosten von 35 Mio. Franken ab, bleibt für Basel immer noch ein Plus in Höhe von rund 25 Mio. Franken (26,7 Mio. Euro). "Der prognostizierte Nettoertrag mag auf den ersten Blick moderat erscheinen", schreibt Professor Silic: "Die Langzeitfolgen in puncto nationalem Image, Tourismus, Konsumentenausgaben und Investitionen sind aber höchstwahrscheinlich bedeutend höher." Damit läge Basel im internationalen Erfahrungsschnitt, verzeichnete doch etwa Liverpool 2023 einen Zuwachs zur Regionalwirtschaft von 65 Mio. Euro.

Erfahrungen in Österreich gut

Und auch die Erfahrungen vom Österreich-Song Contests 2015 nach dem Gewinn von Conchita im Jahr zuvor sind nicht zuletzt finanziell durchaus positiv. Die Stadt Wien hielt die Ausgaben von 1 Million (valorisiert heute etwa 1,3 Mio. Euro) beim Stadtmarketing ein, der ORF kam mit seinen 15 Mio. Euro (heute knapp 20 Mio. Euro) aus.

Anzeige für den Anbieter APA Infografik über den Consent-Anbieter verweigert

Entscheidung über Österreich-Standort dauert noch

Die Entscheidung, wo nun in Österreich genau das Megaevent 2026 veranstaltet wird, dürfte so oder so noch eine Weile auf sich warten lassen. Die Wiener Stadthalle wurde erst im August 2014 als Venue vom ORF fixiert, wobei damals neben der Hauptstadt mit verschiedenen Locations wie Schloss Schönbrunn, dem Heldenplatz oder St. Marx auch Graz, Unterpremstätten/Schwarzlsee, der Flughafen Schwechat, Wels in Oberösterreich, die Olympiaworld in Innsbruck, das Wörthersee Stadion und das Messezentrum Oberwart im Burgenland ihren Hut in den Ring geworfen hatten.

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Schließlich ist nicht zwangsläufig klar, dass stets die Hauptstadt eines Landes den Musikzirkus beheimaten wird. Der ESC gastiert sogar gerne außerhalb der großen Metropolen: So finden sich weniger glamouröse Austragungsorte wie Harrogate, Brighton oder Malmö auf der Liste. Unterpremstätten kann also durchaus hoffen.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

21.03.2025
Gemeinderatswahl

So will HC Strache "Wien retten"

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken