Dringliche Anfrage

SPÖ kritisiert Verteilung der Covid-Hilfen für Unternehmen

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) am Donnerstag, 19. Oktober 2023, anl. des? Nationalrat - u.a. Bundesfinanzgesetz 2024, in Wien.
Veröffentlicht: 19. Oktober 2023 16:17 Uhr
Nach dem VfGH-Entscheid zur Cofag stellte die SPÖ am Donnerstag eine "Dringlichen Anfrage" im Nationalrat. Sie kritisiert die Vorgangsweise der Regierungskoalition. ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner wiegelte ab und betonte, dass 99 Prozent der über eine Million Anträge an die Covid-Finanzierungsagentur bereits abgearbeitet seien.
SALZBURG24 (StephKö)

Der VfGH hatte am Dienstag Teile der rechtlichen Grundlagen zur Auszahlung von Coronahilfen durch die Cofag gekippt. SPÖ-Vize Julia Herr, die die "Dringliche Anfrage" begründete, sah damit belegt, dass die Bundesregierung mittels "de facto illegaler verfassungswidriger Konstruktion" 20 Milliarden Euro verteilt habe.

Gefördert worden seien Konzerne, während Klein- und Mittelunternehmen zu Bittstellern degradiert worden seien, sagt Herr. Brunner betonte im Gegenzug, 90 Prozent der Hilfen seien an KMU geflossen. Zwei Drittel seien an Unternehmen gegangen, die weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen. Gesamt sind laut Brunner rund 15,6 Milliarden ausgeschüttet worden.

SPÖ fordert Transparenz

Herr sah dagegen "eine unverantwortliche Überförderung" für Großkonzerne. Dieses Geld wolle man zurück. Die SPÖ wolle nicht nur Transparenz sondern auch Gerechtigkeit. Während für Maßnahmen gegen die Teuerung keine Gelder für die Menschen da gewesen seien, seien sie an die Unternehmen geflossen. Am Willen zur Aufklärung zweifelt Herr. Sie hört schon "die Schredder, die angeworfen werden, um sicher zu stellen, dass nicht aufgeklärt wird".

Brunner betonte die Dokumentationspflichten und erinnerte gleich daran, dass die SPÖ eigentlich der Cofag-Gründung zugestimmt habe. Die Cofag habe ihre Aufgabe dann auch "durchaus erfüllt". Zwar seien einzelne Instrumente zur Bekämpfung von wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie wohl kritikwürdig gewesen, doch sei das entsprechend korrigiert worden. Gemäß Argumentation der SPÖ wäre es fast besser gewesen, keine Hilfen auszuzahlen. Dann wären aber mehr als zehn Prozent der Unternehmen illiquid geworden mit entsprechenden Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit. Daher sei rasche Hilfe notwendig geworden.

(Quelle: apa)

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