Größte Spinne Mitteleuropas

Südrussische Tarantel in Österreich auf dem Vormarsch

Die südrussische Tarantel – die größte Spinne Mitteleuropas – wird vermehrt auch in Österreich gesichtet. 
Veröffentlicht: 18. Oktober 2024 09:18 Uhr
Immer öfter stolpert man in Österreich über Exemplare der südrussischen Tarantel. Die Wolfsspinnen verirren sich teilweise in Gärten, Garagen und Häuser. Der Naturschutzbund bittet darum, Sichtungen der größten Spinnenart Mitteleuropas zu melden.
SALZBURG24 (AnGr)

Aktuell mehren sich in Österreich Sichtungen der Südrussischen Tarantel. Die für den Menschen völlig ungefährliche Spinnenart verirrt sich derzeit verstärkt in Gärten oder Garagen, teilweise auch in Häuser, wie der Naturschutzbund berichtet. Es gebe laut "Kleine Zeitung" vor allem in der Steiermark eine massive Ausbreitung. Betroffen ist demnach vor allem der Süden Österreichs.

Der Grund für die seit Sommer gehäuften Sichtungen sei, dass die Männchen momentan auf Partnersuche sind. Sie wandern – besonders an milden Herbsttagen – viel umher und würden sich dabei auch in Garagen, Gärten oder Häuser verirren. Die Weibchen sind ebenfalls auf Wanderschaft, allerdings auf der Suche nach Winterquartieren. Diese bauen sie als Wohnröhren in sandige Böden, erklärt der Naturschutzbund.

Was tun bei Spinnenfund im Haus?

Bei Funden der Spinnenart im Haus bittet der Naturschutzbund, die Tiere in ein Glas oder einen ähnlichen Behälter zu geben und sie zurück ins Freie zu bringen. Über die Plattform und die App naturbeobachtung.at können zudem Sichtungen hochgeladen werden, um sich diese von Expertinnen und Experten bestätigen zu lassen. "Die Meldenden werden mit dem Teilen ihrer Beobachtungen zu Hobbyforschern und Hobbyforscherinnen – sogenannten 'Citizen Scientists' – und liefern wertvolle Informationen als Datengrundlage für wissenschaftliche Analysen", hieß es.

Sichtungen von südrussischer Tarantel melden

Die Südrussische Tarantel ist vom Aussterben bedroht. Der Naturschutzbund rät dazu, die Spinnen, wenn sie in Häusern gefunden werden, vorsichtig in einem Glas oder einem ähnlichen Behältnis zurück ins Freie zu bringen. Außerdem sollen Fotos der Tiere auf www.naturbeobachtung.at geteilt werden, um mehr über ihr Vorkommen in Österreich zu erfahren und sie besser schützen zu können.

Wie groß werden südrussische Taranteln?

Mit bis zu dreieinhalb Zentimetern Körperlänge ist die Südrussische Tarantel, Lycosa singoriensis, die größte Spinne Mitteleuropas. Das Areal der Südrussischen Tarantel erstreckte sich sehr wahrscheinlich bereits in der postglazialen Steppenperiode bis ins Gebiet des heutigen Österreichs. Die pelzige Exotin breitet sich seit rund 100 Jahren vermehrt in Österreich aus – von der ungarischen Grenze im Burgenland über Wien bis zur tschechischen Grenze im niederösterreichischen Weinviertel. Als Lebensraum bevorzugt sie sandige Böden mit wenig Vegetation und einer hohen Umgebungstemperatur.

Die südrussische Tarantel gilt als die größte Spinne Mitteleuropas und ist giftig, aber für den Menschen unbedenklich. Die Angst vor dem Tier ist also unbegründet. Der Biss einer südrussischen Tarantel ist in etwa mit einem Bienen- oder Wespenstich zu vergleichen – ein Angriff der Spinne ist allerdings höchst unwahrscheinlich.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken