"SOKO Bankomat"

Ein Fall auch in Salzburg: Neuer Sicherheitspakt gegen Bankomatsprengungen

Unbekannte Täter sprengten in den frühen Morgenstunden einen Geldautomaten in einer Postfiliale in Salzburg-Aigen. Daraufhin wurde eine Alarmfahndung im Stadtgebiet eingeleitet. 
Veröffentlicht: 11. April 2025 14:08 Uhr
Ein Sicherheitspakt gegen Bankomatsprengungen ist heute im Innenministerium mit Bankenvertretern unterzeichnet worden. Auch in der Stadt Salzburg gab es im heurigen Februar einen solchen Vorfall in einer Postfiliale. Künftig sollen u.a. Vernebelungsanlagen installiert werden.

Nach den jüngsten Attacken auf Bankomaten ist am Freitag im Innenministerium ein Sicherheitspakt mit Bankenvertretern unterzeichnet worden. 13 Taten gab es im Vorjahr, 17 bereits heuer, "das reicht von Sprengungen bis hin zu kleineren Attacken", berichtete Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Im heurigen Februar wurde in einer Postfiliale in Salzburg-Aigen ein Geldautomat gesprengt.

Festnahme nach Bankomatsprengung in Wien

Färbesysteme in Bankomaten sollen nun erneuert und Vernebelungsanlagen installiert werden. Diese können KI-unterstützt bei verdächtigen Bewegungen ausgelöst werden, wurde erläutert. Neben der Gründung der SOKO Bankomat im Bundeskriminalamt (BK) mit Anfang März gehe es auch um eine entsprechende Gestaltung der Polizeipräsenz, betonte Karner. "Wir halten dagegen, wir werden Sie kriegen", richtete er den Tätern aus. Am vergangenen Sonntag habe es bereits eine Festnahme gegeben, erinnerte der Innenminister an den von der Polizei nach einer Bankomatsprengung in Wien-Leopoldstadt angeschossenen Verdächtigen aus den Niederlanden.

Aus diesem Land stammen die Tätergruppierungen vorrangig, erläuterte BK-Direktor Andreas Holzer. Es seien mehrere hundert Täter, die auch in Deutschland, Frankreich und der Schweiz Angriffe durchführen. Der in Wien gefasste Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft, sagte Holzer. "Wir sind auch an den restlichen Tätern dran", versicherte er. Weitere Details konnte er nicht nennen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Bereits bekannt war, dass die Festnahme in Wien zu einer Hausdurchsuchung in den Niederlanden geführt hat.

Warnung vor Gefährdung durch Sprengmittel

Es gehe bei den Taten nicht nur um die Bankomaten, sondern auch um "eine vorsätzliche Gefährdung durch Sprengmittel", betonte Holzer. "Sollten diese Pakete mit den Sprengmitteln Beschädigungen an Häusern durchführen beziehungsweise Passanten zufällig in der Nacht bei diesem Gebäude vorbeigehen, dann kann es auch Tote geben", hielt der BK-Direktor fest. "Schon in anderen Ländern wird nachgerüstet und wir werden in kurzer Zeit auch soweit sein, dass es den Tätern nicht mehr möglich ist, diese Angriffe durchzuführen", kündigte er an.

Von einem "verwerflichen Vorgehen" der Kriminellen sprach Robert Zadrazil, Präsident des Bankenverbandes und Österreich-Chef der UniCredit. Im Umfeld der Tatorte würden teils viele Menschen wohnen, zudem sei der Sachschaden oft höher als die Beute. Die österreichischen Banken "müssen unattraktiver werden für Verbrecher", ergänzte Erste Bank-Chefin Gerda Holzinger-Burgstaller.

Neue Färbesysteme sollen Geld unbrauchbar machen

Dazu gehört die Erneuerung der Färbesysteme, die bei einer Beschädigung des Bankomaten das enthaltene Geld unbrauchbar machen, und "der Einsatz von Vernebelungsanlagen in den Filialen dort, wo es insbesondere sehr risikobehaftet ist", sagte Michael Höllerer, Wirtschaftskammer-Obmann, Bundessparte Bank und Versicherung, sowie Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. In Sicherheitssystemen wie Überwachungskameras könnten Programmierungen mit Künstlicher Intelligenz eingebaut werden, die bei verdächtigen Bewegungen eine Kommunikation zu den Sicherheitsbehörden oder Vernebelungsmaßnahmen starten. "Das ist moderne Technologie, die wir sukzessiv einsetzen werden", betonte Höllerer.

(Quelle: apa)

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